OMAS GEGEN RECHTS DEUTSCHLAND-BÜNDNIS

Das Haus brennt – und Sie sperren die Feuerwehr aus!

Esther Bejanaro
Esther Bejarano – Foto: Sven Teschke

„Esther Bejarano kritisiert Gemeinnützigkeits-Entzug von Verein“, so titelt die JÜDISCHE ALLGEMEINE. Esther Bejarano ist Holocaust-Überlebende des KZ-Birkenau und inzwischen 94 Jahre alt. Seit Sommer diesen Jahres ist sie Ehren-OMA der OMAS GEGEN RECHTS. Ein Video auf Facebook zeigt sie mit Hamburger und Bremer OMAS, das OMA-Lied singend.

Jetzt schrieb Esther einen offenen Brief an den Justizminister, in dem sie ihn aufforderte, den Entzug der Gemeinnützigkeit für die »Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten« (VVN-BdA) zurückzunehmen. Die Ehrenvorsitzende des Vereins (VVN-BdA) ließ in ihrem Brief an Robert Scholz (SPD) keinen Zweifel daran, wie sie die Lage einschätzt:
„Nie habe ich mir vorstellen können, dass die Gemeinnützigkeit unserer Arbeit angezweifelt oder uns abgesprochen werden könnte! Dass ich das heute erleben muss! Haben diejenigen schon gewonnen, die die Geschichte unseres Landes verfälschen wollen, die sie umschreiben und überschreiben wollen?“ und „Das Haus brennt – und Sie sperren die Feuerwehr aus!“.
Wir bedanken uns bei unserer Ehren-OMA Esther Bejarano für ihren unermüdlichen Kampf für die Demokratie.
Dokumentiert :
Hamburg, 22.06. 2019
Liebe Esther,
wir OMAS GEGEN RECHTS haben großen Respekt vor deinem unermüdlichen und mutigen Kampf gegen Faschismus und Ausgrenzung, den du in zahlreichen Organisationen und auch musikalisch führst.
Nicht nur wir OMAS bewundern deine Leistungen und finden in dir ein großes Vorbild, sondern auch die jungen Leute, denen du so unermüdlich demokratisches Handeln vorlebst und ihnen durch deine Erinnerungen ein „Nie-Wieder“ eindrücklich vermittelst. Dieses „Nie-Wieder“ treibt auch uns OMAS auf die Straße und in die Öffentlichkeit.
Darum ist es uns eine Freude, dich als
Ehren-OMA GEGEN RECHTS
in unsere Bewegung aufnehmen zu dürfen.

Wir protestieren!

Die OMAS GEGEN RECHTS Deutschland-Bündnis protestieren auf das Schärfste gegen die Aberkennung der Gemeinnützigkeit des Bundesverbandes der VVN-BdA.
Dieses Vorgehen ist nichts Anderes als ein Angriff auf alle antifaschistischen Organisationen, alle Demokratinnen und Demokraten, alle zivilgesellschaftlichen Bewegungen wie z.B. die OMAS-GEGEN-RECHTS-Initiative.
In einer Zeit, in der Neonazis und Rassisten immer aggressiver gegen Migrantinnen und Migranten und ihre politischen Gegnerinnen und Gegner vorgehen und dabei auch nicht vor Morden Halt machen, ist der Entzug der Gemeinnützigkeit der VVN-BdA das falscheste politische Signal.
Die VVN-BdA wurde 1947 gegründet und ist seitdem die größte und älteste überparteiliche und überkonfessionelle Organisation von Antifaschistinnen und Antifaschisten in Deutschland. Zugleich vertritt sie die Interessen von Verfolgten und Widerstandskämpfern sowie deren Nachkommen, tritt für Frieden und Völkerverständigung ein und hat gegen große gesellschaftliche Widerstände wesentlich dafür gesorgt, dass die Verbrechen des Naziregimes nicht in Vergessenheit geraten sind.
Wer Antifaschistinnen und Antifaschisten nun die Gemeinnützigkeit aberkennt oder dies als politischer Entscheidungsträger zulässt, der beschmutzt das Wirken der Holocaust-Überlebenden und Widerstandskämpfer auf eine nicht zu entschuldigende Art. Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) hat eine falsche Entscheidung getroffen und sollte diese schnellstmöglich zurücknehmen. Die Gemeinnützigkeit von Organisationen wie der VVN-BdA, dem globalisierungskritischen Netzwerk Attac und dem Kampagnennetzwerk Campact stehen außer Frage.

Schreibt an: olaf.scholz(at)spd.de