OMAS GEGEN RECHTS DEUTSCHLAND-BÜNDNIS

Wir OMAS beim Gedenken an die Zerstörung von Kassel

Die OMAS GEGEN RECHTS in KASSEL haben sich unter sorgsamer Beachtung der Corona-Regeln am 22. Oktober getroffen. Wir haben lebhaft diskutiert. Das ging auch mit Maske gut!

Der Flyer mit unserer Kassler OMA-Adresse ist fertig liegt zum Verteilen bereit.

Gleich im Anschluss an unser Treffen kam er zum Einsatz.

Einige von uns haben an dem Ökumenischen Gottesdienst zur Erinnerung an die Zerstörung Kassels am 22. Oktober 1943 teilgenommen. Nach dem Gottesdienst haben wir das Gespräch mit den Teilnehmenden gesucht. Auch dem Oberbürgermeister haben wir einen Flyer mitgegeben.

Lange bevor ein Krieg ausbricht, hat er in den Köpfen und Herzen begonnen, heißt es. Menschen werden ausgegrenzt und zu „Volksfeinden“ erklärt. Mit Sorge beobachten wir OMAS, wie heute wieder rechtsextremistische Gruppen lautstark an einer Spaltung der Gesellschaft arbeiten, indem sie versuchen, z. B. Flüchtlinge zu „Volksfeinden“ zu erklären, die „uns unser Land wegnehmen wollen“.

Wir OMAS GEGEN RECHTS in Kassel sind eingeladen, bei der offiziellen Feier im Rathaus am 9. Nov. zum Gedenken an die Pogromnacht, unsere Gruppe und unser Anliegen vorzustellen. Wir erarbeiten einen gemeinsamen Text. Und sind gespannt auf die Aktion.

Unser nächstes Treffen ist für Donnerstag, den 26. Nov. 2020 geplant, um 16 Uhr im Agathof.

 

 

Mahnwache zum Gedenken an Halle am 9. Oktober 2020

Heute vor einem Jahr wurde in Halle ein terroristischer Anschlag auf die Synagoge verübt, während innen der Gottesdienst stattfand. Zwei Menschen starben. Das Motiv des Täters war ein rechtsradikaler Antisemitismus.

In Kassel haben wir heute der schrecklichen Tat und der Opfer gedacht. Wir stehen zusammen gegen Antisemitismus und jede Art von Menschenverachtung.

Wir stehen zusammen ein für die Werte unserer Demokratie in Deutschland.

Mit bei der Mahnwache: Die OMAS GEGEN RECHTS in Kassel.

                     

Termine OMA Treffen Kassel

Die OMAS GEGEN RECHTS Kassel treffen sich wieder am Donnerstag, dem 24. September um 16 Uhr im Agathof, Agathofstraße 48. Der Agathof ist mit den Straßenbahnlinie 4 und 8 gut zu erreichen, Haltestelle Kirchgasse.

Wir wollen beim nächsten Treffen eigene Aktionen planen und vorbereiten.

Weitere Treffen in diesem Jahr sind am 22. Oktober und am 26. November geplant.

Wir bitten um Anmeldung unter omas-gegen-rechts-kassel@posteo.de

Das besondere Denkmal

In Kassel gibt es ein besonderes Denkmal. Ein zweites dieser Art gibt es nur noch in Frankfurt. 

Eigentlich ist es kein „Denkmal“, es ist nur ein Sockel mit einer Inschrift in großen goldenen Buchstaben. „ICH“ ist da geschrieben.

Hans Traxler, ein Künstler, der für Komische Kunst und Satire bekannt ist, hat es 2007 geschaffen. 

Hinten ist eine kleine Treppe angebracht, damit man es leicht betreten kann. Jeder kann sich daraufstellen. 

Ich sehe zur Zeit viele Menschen darauf stehen. Seit Donald Trumps Schlachtruf „America First!“ ist der Egoismus modern geworden. Uns OMAS hat man noch beigebracht, dass „Ich zuerst“ unhöflich und unanständig sei. Man nimmt sich nicht das größte Stück vom Kuchen. Zur Schau gestellter Egoismus ist peinlich. Wie konnte er salonfähig werden unter uns? 

OMAS GEGEN RECHTS träumen von einem „WIR“- Denkmal. Wir sehen viele Menschen darauf stehen in fröhlicher Verbundenheit. In Frieden und Gerechtigkeit. Eine vielfältige, bunte Menschheitsfamilie. Jedefrau achtet jedermann. In neugierigem Interesse an den Begabungen anderer. 

Wir träumen wie etwa Martin Luther King geträumt hat als er sagte: „I have a dream … Dass es eines Tages eine selbstverständliche Wahrheit ist, dass alle Menschen gleich geschaffen sind. Ich habe den Traum, dass meine vier kleinen Kinder eines Tages … nicht mehr nach ihrer Hautfarbe beurteilt werden sondern nach ihrem Charakter.“

„Seine Träume muss man leben“, schreibt eine junge Syrerin, die daran arbeitet einmal Krankenschwester zu werden.

Wir OMAS GEGEN RECHTS arbeiten an einem „WIR-Denkmal“, gesellschaftlich wie politisch. „WIR“ gegen Rassismus und Nationalismus, für ein Miteinander der Menschheitsfamilie entsprechend den Allgemeinen Menschenrechten.

OMAS GEGEN RECHTS in Kassel treffen sich wieder am Donnerstag, dem 27. August um 16 Uhr im Stadtteilzentrum Agathof, Agathofstraße 48. Und schmieden Pläne. Baupläne!

In vielen Städten gibt es inzwischen die OMAS. Machen Sie doch mit!

Erinnerung am 8. Mai in Kassel

Erinnerung am 8. Mai!

Am 8. Mai vor 75 Jahren wurde Deutschland von der Nazi-Herrschaft befreit. 

“Der 8. Mai war ein Tag der Befreiung. Er hat uns alle befreit von dem menschenverachtenden System der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft”, sagte Bundespräsident Richard von Weizsäcker 1985.

In diesem Jahr sind Versammlungen nicht möglich. 

Deshalb schließen sich die OMAS GEGEN RECHTS-Kassel dem Aufruf von Esther Bejarano an. 

E. Bejarano hat als jüdisches Mädchen Auschwitz überlebt. Sie ruft dazu auf, an den Gedenkstätten und Mahnmalen für die Opfer des Nazi-Regimes an diesem Tag eine Blume abzulegen.

Wir OMAS GEGEN RECHTS werden Blumen ablegen mit dem Logo der Initiative.

Wichtig ist, dass Ihr ein Foto macht und es auf unsere Facebookseite. Gut wäre auch eine Mail an deutschland@change.org  oder omas-gegen-rechts-kassel@posteo.de . Dann schicken wir die gesammelten Fotos mit Eurem Einverständnis weiter.

Stätten des Gedenkens in Kassel sind z.B.:

Die Stolpersteine
Ort der alten Synagoge, Untere Königstraße 
Gleis 13/14 am Hauptbahnhof
Das Kunstwerk “Die Rampe” in der Moritzstraße (Uni) als Erinnerung an die Zwangsarbeiter im ehemaligen Henschel-Werk
Der Aschrottbrunnen vor dem Rathaus
Die Gedenktafel für Sinti und Roma an der Vorderseite des Rathauses
Das Mahnmal im Fürstengarten und die Skulptur “Die Gefesselte” Nähe Grimm-Museum
Der Friedhof Bettenhausen und das Denkmal für die Zwangsarbeiter
Die Gedenktafel für die ermordeten italienischen Zwangsarbeiter am Bahnhof Wilhelmshöhe, Bertha-von-Suttner-Str. / Backmeisterweg
Das Trott-zu-Solz-Denkmal als Erinnerung an den Widerstandskämpfer in Philippinenhof / Warteberg
Der »Mahnende Engel« an der Brüderkirche – als »Erinnerungsmal an die Opfer der Bombenangriffe in Kassel« errichtet.

Bitte beachtet die zur Zeit geltenden Abstandsregeln. Geht nur zu zweit und haltet  Abstand. Es soll ein stilles, dankbares Gedenken sein, das dann im Netz seine Öffentlichkeit findet. Und ein Gedenken, das uns zusammenstehen lässt für unsere freiheitliche Demokratie und die Geltung der Allgemeinen Menschenrechte überall und für jeden Menschen. 

 

Monika Salzer

ICH OMA

Rein biologisch gesehen, bin ich keine Oma. Aber ich zähle mich zu den OMAS GEGEN RECHTS. Eine Bekannte aus Wien hatte mir von den OMAS GEGEN RECHTS erzählt. „Ich habe immer konservativ gewählt, aber jetzt habe ich meine politische Heimat verloren“, klagte sie. Das war im Herbst 2017.

Damals regierte der junge österreichische Kanzler Kurz noch zusammen mit der deutlich rechtsradikalen Partei FPÖ. Sie wolle sich eine rosa Mütze stricken, ein Kennzeichen der OMAS in Österreich, und mit zur Demonstration gegen den Rechtsradikalismus gehen, sagte damals meine Wiener Bekannte.

OMAS GEGEN RECHTS also. Im Grunde sage ich lieber woFÜR ich bin. Ich bin FÜR die parlamentarische Demokratie, den Rechtsstaat, den Sozialstaat und die uneingeschränkte Geltung der Menschenrechte überall und für jeden Menschen. Aber das ist zu lang für einen Slogan. Darum dieser kurze Titel, erklärt Monika Salzer anschaulich in ihrem Buch: „OMAS GEGEN RECHTS. Warum wir für die Zukunft unserer Enkel kämpfen“, Droemer 2019, 12,99€. Monika Salzer ist Evangelische Theologin und Psychotherapeutin aus Wien. 2017 hat sie zusammen mit Freundinnen die Bewegung ins Leben gerufen.

Viele Frauen jenseits der Berufstätigkeit – wie ich auch – blicken voll Dankbarkeit auf ihr Leben zurück. Wir Frauen ab 60 sind in dem mehr und mehr demokratisch gewordenen Europa groß geworden. Die Freiheit des Einzelnen und die Geltung der Menschenrechte gehörten selbstverständlich zu unserem Leben. Von starken Frauen, Müttern und Großmüttern haben wir gelernt. Die Emanzipationsbewegung hat unser Leben begleitet. Sollten wir uns jetzt, im Alter, zurücklehnen, da wir diese demokratischen Werte in Gefahr sehen?

OMAS GEGEN RECHTS kämpfen nicht für sich selbst, sondern ausdrücklich für die Zukunft der Enkel! Sie vernetzen sich außerhalb von politischen Parteien. Sie organisieren sich, um dem Rechtsruck in den europäischen Gesellschaften zu widerstehen. OMAS kämpfen natürlich immer absolut gewaltfrei! Deshalb wird ihre Anwesenheit bei Demonstrationen von der jungen Bevölkerung oft als deeskalierend erfahren. Wie bei vielen OMAS ist auch bei mir das politische Engagement in der Willkommenkultur erwacht. Fremdenfeindlichkeit und das Ausbleiben einer wertschätzenden Integrationspolitik haben uns politisch aufwachen lassen. Der Umgang mit Flüchtlingen, sei es auf dem Mittelmeer, in den Lagern an den Grenzen Europas und auch in der Abschiebepolitik in unserem Land, verletzt in hohem Maße die Menschenrechte. Wir schämen uns für Europa, deshalb stehen wir auf!

Ich bin christlich unterwegs. Wo Menschen verachtet, beleidigt oder diskriminiert werden, haben wir Christen zu protestieren. Wenn die Unbarmherzigkeit größer als die Barmherzigkeit wird, stehen Christen auf, im Namen Jesu. Wenn die Ungerechtigkeit System wird, haben wir zu widerstehen. Nein, wir gewöhnen uns nicht an Hassmails und Morddrohungen. Mit den OMAS GEGEN RECHTS bin ich deshalb gerne unterwegs! Nach dieser politisch aufregenden Woche in Deutschland ist mir das Engagement der OMAS wichtiger denn je.

„Salz der Erde“ und „Licht der Welt“ sollen seine Nachfolger und Nachfolgerinnen sein, hat Jesus gesagt. Und er hat versprochen, bei ihnen zu sein, bis an der Welt Ende. Darauf verlasse ich mich.

(Cornelia – Kassel)