OMAS GEGEN RECHTS DEUTSCHLAND-BÜNDNIS
Aufruf der Seebrücke zur Kundgebung DontForgetAfghanistan

Dresden: Kundgebung #DontForgetAfghanistan

Wir teilen den Aufruf der Initiative Seebrücke Dresden zur Kundgebung am 15.08.2022 18:30 Uhr in Dresden:

Vor einem Jahr nahmen die Taliban Kabul ein. Kurz vorher hatten die Truppen der NATO nach 20 Jahren Präsenz das Land verlassen. Hilfsorganisationen stellten ihre Arbeit ein. Ortskräfte, Afghan*innen, die für sie gearbeitet haben, ließen sie im vom Terror überzogenen Land zurück. Über Nacht änderte sich auch das Leben für Frauen und Mädchen, Menschen der LGTBQ+ Community, Menschenrechtsaktivist*innen, Angehörige von Minderheiten.

Keine Bildung und keine öffentliche Teilhabe für Frauen und Mädchen, kaum medizinische Versorgung, Hunger und Elend bis hinein in die großen Städte. Und Lebensgefahr für alle, die ein anderes Afghanistan wollten. Heute, ein Jahr nach der Machtübernahme der Taliban warten immer noch tausende Menschen auf Rettung. Menschen, die bereits in Deutschland sind, warten darauf, ihre Familien nachholen zu können.

Es gab jede Menge vollmundige Versprechen der alten und der neuen Bundesregierung, Menschen, die in Gefahr waren, zu evakuieren. Man wollte auch für die Sicherheit ihrer Familien sorgen. Doch nichts passierte. Bis zum heutigen Tag schweben noch immer tausende Menschen in Lebensgefahr. Niemand holt sie dort raus. Ein parlamentarischer Untersuchungsausschuss soll nach der Sommerpause prüfen, warum diese Menschen nicht gerettet wurden. Helfen wird das den vielen Afghan*innen, die vom Taliban-Regime unterdrückt werden, real aber wenig.

Menschen aus Afghanistan, die, auf welchem Weg auch immer, in den letzten Jahren nach Deutschland gekommen sind, warten oft jahrelang auf Entscheidungen des BAMF – ohne Anspruch auf Sprachkurse, Ausbildung und Arbeit. Fällt dann doch endlich vielleicht eine positive Entscheidung, ist es in der Regel ein nationales Abschiebeverbot. Mit Glück wird es von Jahr zu Jahr verlängert. Ein normales Leben geschweige denn ein Familiennachzug sind kaum möglich.

Aber kaum jemand nimmt es noch wahr. Afghanistan ist ein Land, in dem die Bundesrepublik neben den USA und weiteren NATO Staaten einen Scherbenhaufen hinterlassen hat, der jetzt einfach liegen bleibt. Der geopolitische Fokus hat sich verschoben. Zurückgeblieben sind die Menschen, die sich den Taliban allein stellen müssen. Das ist zynisch und menschenverachtend.

Wir möchten mit einer Kundgebung am Montag, dem 15.08.2022 ab 18:30 Uhr auf dem Pirnaischen Platz darauf aufmerksam machen. Gemeinsam mit dem bundesweiten Bündnis DontForgetAfghanistan fordern wir

  • Die schnelle und unbürokratische Evakuierung aller gefährdeten Personen und ihrer Familien!
  • Sichere Fluchtwege für die Menschen!
  • Die Aussetzung der Nachweispflicht für Sprachzertifikate beim Familiennachzug aus Afghanistan!
  • Keine Anerkennung für das Taliban Regime und keine finanziellen Kooperationen mit ihnen!
  • Eine zügige unbürokratische Bearbeitung von Asylfolgeanträgen für Menschen, die bereits in Deutschland sind

Menschenrechtsaktivist berichtet aus Kabul am 1. November in Kassel

Die Lage in Afghanistan – und was sie uns angeht

Zu diesem Thema findet am Montag, dem 1. November um 18 Uhr im Kreishaus, Wilhelmshöher Allee 19-21 ein Vortrags- und Gesprächsabend mit Abdul Ghafoor Rafiey statt. Abdul Ghafoor kennt die Lage in Afghanistan sehr gut, er hat bis Ende August für AMASO „Afghanistan Migrants Advice & Support Org.“ in Kabul gearbeitet.

Abschiebungen nach Afghanistan wurden schon lange Zeit durchgeführt. Was ist aus den zurückgeführten Menschen in ihrer Heimat geworden? Entsprachen diese Abschiebungen den Menschenrechten? Wie hat sich das Land unter den Taliban verändert? Wie ergeht es zurückgelassenen Ortskräften, Journalisten und Journalistinnen? Und wie steht es um die Frauenrechte? Um diese Fragen und mehr wird es an diesem Abend mit Abdul Ghafoor gehen. Der Vortrag wird ins Deutsche übersetzt.

Der Abend wird organisiert von den OMAS GEGEN RECHTS Kassel. Aktuell sammeln die OMAS im Deutschland-Bündnis (klicken!) auf Betterplace für 26 Familien, zu denen ein persönlicher Kontakt besteht und die im Moment in Afghanistan in akuter Gefahr sind.

Kontakt: omas-gegen-rechts-kassel@posteo.de. Es gilt die 2G-Regel.