OMAS GEGEN RECHTS DEUTSCHLAND-BÜNDNIS

OMAS GEGEN RECHTS und die Documenta

In Kassel ist es bunt geworden. Überall leuchten die farbenfrohen Plakate der Documenta fifteen.

Schon vor Monaten wurde das ruruHaus in diesen Farben bemalt. Das ruruHaus ist die zentrale Anlaufstelle der Documenta. Hier tagt das leitende Künstlerkollektiv ruangrupa. Hier werden die Eintrittskarten verkauft und man kann einen Kaffee trinken. Im Erdgeschoss ist die Buchhandlung. Es ist das „Wohnzimmer“ der Documenta, heißt es. 

Das Haus in der Mitte von Kassel hat lange leer gestanden. Früher war hier ein Sportgeschäft, in meiner Kindheit die Kaufhalle. Jetzt also ist es lustig bunt bemalt. Und mit ineinander verschlungenen, aber geöffneten Händen versehen. Hände, die miteinander spielen, die gemeinsam etwas gestalten wollen. 

Das leitende Prinzip der Kuratoren ist Lumbung. „Lumbung“ bezeichnet auf Indonesisch die Reisscheune im Dorf, in die jeder einlagern kann, was er übrig hat. Eine genossenschaftliche Idee. Friedrich Wilhelm Raiffeisen wäre beglückt. Und ich bin es auch. Im Miteinander gestalten wir die Welt, wir hören aufeinander, gemeinsam entwickeln wir Ideen. Nichts mehr mit Einzelkämpfern in der Ellenbogengesellschaft. Das wäre es!

Kann Kunst der Gesellschaft Impulse geben? Könnte so auch Politik gemacht werden? Im Miteinander zum Wohl aller, aller Menschen auf der Welt?

Uns OMAS GEGEN RECHTS hat dieser Gedanke beschwingt. 

Wir haben an den Oberbürgermeister der Stadt Kassel geschrieben. Wir wünschen uns, dass das ruruHaus auch nach der Documenta als Haus für „Demokratie und Menschrechte“ erhalten bleibt. Für die Zivilgesellschaft. Als „Wohnzimmer“ für Kassel. Bisher haben wir noch keine Antwort. 

Aber die Documenta beginnt ja gerade auch erst. 

2 Kommentare

  1. Hallo, ein Kommentar aus Hamburg-Eimsbüttel.
    Ich freue mich, dass hier ein Beitrag zur Dokumenta geschrieben wurde, in dem die leidige Diskussion um die vermeintliche oder tatsächliche Nähe zu Antisemitismus bei einer palästinensischen Teilnehmergruppe, die die Eröffnung der Ausstellung begleitete, nun nicht wiederholt wurde. Kunst hat natürlich auch etwas mit Politik und Moral zu tun, und „Omas gegen rechts“ auch sehr viel mit Antisemitismus,
    aber die sehr komplizierte, kontroverse Diskussion um diese palästinensische Gruppe, um die es hier geht, in den Mittelpunkt einer Austellungseröffnung zu stellen, wie Steinmeier es getan hat, greift mir zu sehr in die notwendige
    kreative Freiheit von Kunst ein. Gerade in der jetzigen Zeit des Ukrainekrieges, der Aufrüstung
    und platten Gut-Böse Einteilung würde ich mir wünschen, spezif. deutsche Sensibilitäten nicht zum Nabel der Welt zu machen. Insbesondere, da es eine Ausstellung ist, die vom globalen Süd-Osten in bewusster Abgrenzung zur
    westlich-kapitalistischen Hegemonie entwickelt wurde. Von dort werden sicherlich auch moralische und vermutlich auch antirassistische Werte eingebracht, aber aus anderer Problemperspektive… ich finde wir sollten mit Offenheit und Neugierde dort hingehen.
    Ulla Lüders – Mata

    1. Es gab klar auch Antisemitismus auf einigen Exponaten – das hätte die Ausstellungsleitung sehen müssen! Inzwischen wurde das umstrittene documenta-Werk in Kassel verhüllt. Das Künstlerkollektiv „Taring Padi“ entschuldigte sich für „entstandene Verletzungen“. Auf dem Gemälde ist u.a. ein Soldat mit Schweinsgesicht und Davidstern abgebildet.
      Ob es mit einer Entschuldigung getan ist?

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