OMAS GEGEN RECHTS DEUTSCHLAND-BÜNDNIS

Eine wichtige Facette der Erinnerungskultur wird jetzt erst in die Öffentlichkeit gebracht

Liebe OMAS,
ich bin tief berührt und habe geweint bei der Rede von Barbara Maass, einer Enkelin des in Auschwitz ermordeten jüdischen Teilhabers von Kühne und Nagel, Adolf Maass.
Welches Ausmaß von Eigennutz und Gier wir bei der massenhaften Beraubung der Jüdinnen und Juden- auch in Bremen – besonders bei den „Judenauktionen“ an den Tag gelegt haben, das war zumindest mir überhaupt nicht klar.
Was es bedeutet hat über die Verramschung jüdischen Eigentums die Existenz dieser Mitbürger*innen einfach aufzulösen… Ich bin entsetzt.
Nein, es waren nicht nur Unternehmen wie Kühne+Nagel, die die Profiteure dieser systematischen Plünderung waren, sondern auch wir, unsere Großeltern. Ohne Widerstand.
Das möchte ich nie wieder. Deshalb bin ich froh, dass Bremen den ersten Schritt- wenn auch mühsam- in Sachen Erinnerungskultur zu dieser verdrängten NAZI-Geschichte unseres Landes gemacht hat.
Das ist ein Anfang, und dort müssen wir ansetzen.

Aktion LichterGegenDunkelheit 

AM 27.01.2022 beteiligten sich Achimer OMASgegenRECHTS an der Aktion LichterGegenDunkelheit

Gedenkstätten und Erinnerungsinitiativen zur Geschichte der nationalsozialistischen Diktatur aus ganz Deutschland erinnern am Gedenktag, den 27.01. an das historische Geschehen vor Ort und beleuchten nach Einbruch der Dunkelheit lokale Stätten der Erinnerung.

In diesem Jahr haben sich die Achimer Omas gegen Rechts der Aktion #LichterGegenDunkelheit“ angeschlossen und geplant, Lichter am Synagogen-Denkmal zu entzünden.

Damit wollen sie zum einen die bleibende Notwendigkeit der Erinnerungsarbeit aufmerksam machen. Gleichzeitig sollte damit aber auch ein Zeichen gegen die aktuelle „Dunkelheit“ durch Querdenken-Demonstrationen und damit in Zusammenhang stehende antisemitische, fremdenfeindliche, rassistische und antidemokratische Tendenzen gesetzt werden.

Aufgerufen hatten die OMASgegenRECHTS viel Licht, viele Lichter mitzubringen. Leider wurden jedoch viele der mitgebrachten Lichter und Kerzen von den heftigen Windböen ausgeblasen

Zum Glück strahlten Scheinwerfer das Synagogen-Denkmal an.

Bei Starkregen begrüßte eine von den Achimer OMASgegenRECHTS  mit einführenden Worten zum Anlass ganz herzlich alle, die sich trotz des schlechten Wetters auf den Weg gemacht hatten, um hier zusammen mit anderen ein Zeichen zu setzen.

Danach wurden von OMASgegenRECHTS kurze Texte von Holocaust Überlebenden verlesen und zum Schluss von allen eine Schweigeminute eingelegt.

Achimer*innen  überlassen den Freiheitsboten nicht die Straße

Begleitet von der Polizei zogen am Mittwoch, 29.12. 21 166  Gegner*innen  der Corona-Maßnahmen unter dem Motto „Kohltour der freien Menschen „ durch die Achimer Innenstadt.

Am Rathaus trafen sie auf eine angemeldete Gegendemonstration mit rund 25 Teilnehmer*innen,zu denen auch etliche Achimer OMASgegenRECHTS gehörten.

Da bei allen Gegendemonstrierenden die Befürchtung groß war, dass sich eine solche „Kohltour  ohne Kohl“ wiederholen könnte, wurde unter der Federführung der OMASgegenRECHTS  begonnen, eine Achimer – Vernetzung aufzubauen.

Um über diese Umzüge der Corona-Kritiker – jetzt auch in Achim – zu informieren und auf den Lauf am Abend hinzuweisen, verteilten einige Achimer OMASgegenRECHTS am Mittwoch bei heftigem Regen Flyer auf dem Wochenmarkt.

In Erwartung eines weiteren unangemeldeten Demonstrationszuges versammelten sich dannam  Mittwochabend, 05.01. 2022 viele Achimer*innen zu einer angemeldeten Gegendemo vor dem Rathaus – gesichert von 10 Einsatzwagen der Polizei.

Zur großen Erleichterung aller formierten sich aber die Kritiker der Corona-Regeln an diesem Abend nicht zu einem Umzug. Nur einige Versprengte wurden an diesem Abend in Achim  gesichtet. Die 80-100 Achimer*innen – eine bunte Mischung aus Kommunalpolitiker*innen, Vertreter*innen der Kirchengemeinden und viele ganz normale Bürger, aber auch die Achimer OMASgegenRECHTS bildeten zum Abschluss spontan eine Menschenkette um das Rathaus.

Nach Bekanntwerden des Aufrufs der Freiheitsboten zu einem erneuten Umzug in Achim am Dienstag, 11.01.22, wurde in kürzester Zeit eine Versammlung angemeldet, die Polizei informiert und das Achimer- Netzwerk aktiviert.

Trotz der Kürze der Zeit fanden sich daraufhin an die 50 Achimer*innen, darunter auch wieder die OMASgegenRECHTS, am Glockenspiel ein.

Wieder wurden einige „Schwurbler“ gesichtet; sie beobachteten aber nur und traten nicht öffentlich in Erscheinung.

Bremen: Mahnwache am Bremer Rathaus

Unsere erste Mahnwache in 2022! Mit Abstand und Maske, ohne Flyer zu verteilen mit Musik im Hintergrund oder von Ortrud begleitet auf dem Akkordeon, bildeten wir eine lange OMAS GEGEN RECHTS Kette vor dem Rathaus. 25 OMAS waren dabei und das trotz der Kälte.
Nach einer kurzen Pause mit köstlichem Tee von Brigitte oder heißem Glühwein zogen einige OMAS zur Kunsthalle, während die anderen sich nochmal zu einer bewegten Kette zusammenschlossen.

Hier ein kleines Video von der Aktion

Wir wurden immer mehr….

Erst am 29.12. erfuhren wir, dass die „Querdenker“ einen bundesweiten „Abschlussspaziergang“ auch am Bremer Marktplatz für den nächsten Tag um 19h planen. Spontan haben sich die OgR Bremen entschieden, ihnen diesen Platz nicht zu überlassen. Der Anmeldung am 30.12. vormittags zu unserer Gegen-Demo folgte innerhalb von 2 Stunden die Genehmigung zur Eilversammlung. Danke dafür ans Ordnungsamt!

Zuerst waren wir nur 3 OMAS, aber dann wurden wir immer mehr. Wie schön, zu sehen: Wir sind mehr!!!

Übrigens: Querdenker waren nicht zu sehen, ob sie wohl das Rathaus am Marktplatz nicht gefunden haben???

Es stimmt schon: Bildung nützt, Impfung schützt!

Advent bedeutet Ankunft;

und angekommen sind tatsächlich fünfzehn Omas gegen Rechts.

Am Samstag vor dem zweiten Advent kamen sie, mit Auto, mit Straßenbahn, mit Fahrrad oder zu Fuß zum Kapitel 8, dem Informationszentrum der Bremischen Evangelischen Kirche an der Domsheide.

Sie trotzten Kälte und Corona, verteilten Informationen, selbst gebastelte Sterne, Kekse und freundliche Worte.

Und, sangen, begleitet vom Akkordeon, Lieder gegen Rechts, gegen Hass, gegen Gewalt, und um sich warmzuhalten.

Sammelbüchsen wurden großzügig gefüllt, weit über zweihundert Euro sind unsere Aktionen den Bremern wert.

*Anm.: Die gespendeten Gelder wurden umgehend auf das Konto zur Unterstützung der zurückgelassenen afghanistischen Ortskräfte überwiesen.