OMAS GEGEN RECHTS DEUTSCHLAND-BÜNDNIS

Dresden: PEGIDA MACHT SCHLUSS!

Wir teilen den Aufruf von Herz statt Hetze:

Die Luft ist raus.

Die menschenverachtende Pegida wirft nach 10 Jahren das Handtuch. Mit einem letzten Event am kommenden Sonntag von 14:00 bis 18:00 Uhr auf dem Neumarkt. Ein „Spaziergang“ ist auch geplant. Lasst uns gemeinsam dafür sorgen, dass auch dieses letzte Event ein Desaster wird.

Wir sind ab 13:30 Uhr vor der Frauenkirche, mit Raum für eigene Inhalte und Raum für viel Lärm. Bringt also Transparente, Plakate, Schilder, Straßenmalkreide und alles, was Lärm macht (Trillerpfeifen, Tröten, Topfdeckel, Kochtöpfe & Löffel, Musikinstrumente aller Art) mit. Menschenverachtung und Hass sollen auf dem Neumarkt keine Chance bekommen.

Mit uns haben viele andere Menschen den Nachmittag geplant. Wir werden uns nicht mit dem Platz vor der Frauenkirche bescheiden… Und für alle, die nicht allein ins Zentrum kommen wollen, wird es eine Zubringerdemo aus der Neustadt geben. 

Lasst uns gemeinsam dafür sorgen, dass das letzte Pegida-Event kein Höhepunkt für Rechtsextreme wird.

Alle zusammen gegen den Faschismus! Nie wieder ist jetzt!

Magdeburg: Protest gegen Kundgebung von Querdenkern, Verschwörungsideologen und AfD

In Magdeburg findet am 16.9.2023 eine große Kundgebung von Querdenkern und Verschwörungsideologen mit Unterstützung der AfD statt. Alles, was in dem Bereich Rang und Namen hat, ist angekündigt 😡.

Linksjugend und Solidarisches Magdeburg planen eine Gegen-Kundgebung ab 13:30 Uhr auf dem Domplatz. Wir möchten gerne an die Proteste gegen den NoAfD-Parteitag (s. z.B. Ein DANKE aus Magdeburg) anknüpfen und würden uns über ganz viel Unterstützung der OMAS GEGEN RECHTS freuen! Kommt nach Magdeburg, bringt Trillerpfeifen und alles, was Krach macht, mit und natürlich die OMAS-Lieder, damit wir kräftig singen können!
Fragen dazu gerne an: oldiesff-magdeburg@online.de

Göttingen: Demokratischer Protest gegen das rechte „Herbsterwachen“

Seit vielen Wochen mobilisiert die Querdenker-Szene für den 16. September zu einem Großaufmarsch unter dem Motto „Herbsterwachen“ in Göttingen.

Bereits im April hatten Akteure der rechten Protestszene unter dem Schlagwort „Frühlingserwachen“ eine sogenannte „Friedensdemonstration“ in Göttingen organisiert. An diesem Tag marschierten Coronaleugner*innen mit Verschwörungsideolog*innen, Reichsbürger*innen und anderen Rechtsradikalen durch Göttingen. Die Presse dokumentierte mehrere Hitlergrüße sowie antisemitische Plakate und Kostüme. Damit bestätigte sich die Befürchtung, dass die vermeintliche „Friedensdemonstration“ als Einfallstor für extrem rechte und andere antidemokratische Ideologien fungieren sollte. Wie schon beim „Frühlingserwachen“ wird auch beim „Herbsterwachen“ wieder eine Mischung aus Rechtsextremisten, Reichsbürgern, AfD-Anhängern, Neo-Nationalsozialisten, NPD-Funktionären und Querdenkern erwartet. Bekannte Rechtsradikale haben sich bereits angemeldet.

Das Göttinger Bündnis gegen Rechts stellt sich gegen das verschwörungsideologische „Herbsterwachen“. Auf der Seite mit dem Motto Göttingen hat keinen Bock auf rechtspopulistische Protestfeste gibt es Informationen zum rechten Demo-Aufruf sowie Hintergründe zum ersten Aufmarsch im Frühling, zu den Veranstalter*innen und den problematischen Kontexten der vermeintlichen „Friedensdemonstration“.

Lasst uns am 16.09.2023 ab 11.30 Uhr auf der Berliner Straße (auf der Straße vor dem Göttinger Bahnhof) gemeinsam deutlich machen, dass unsere Antwort Solidarität heißt! Die Göttinger OMAS GEGEN RECHTS als Teil des Bündnisses gegen Rechts werden natürlich da sein. 

Magdeburg: Gegenhalten – Solidarisch gegen den AfD-Bundesparteitag

Die AfD wird Ende Juli und Anfang August ihren Bundesparteitag zur Europawahl 2024 in Magdeburg abhalten, von dem ein weiterer Rechtsruck in Richtung einer Höcke-Partei ausgehen wird.

Das Bündnis Solidarisches Magdeburg sagt: „Nicht mit uns!“ und setzt vor und während des Parteitages in Magdeburg ein vielfältiges und kreatives Zeichen gegen rechte Hetze, Rassismus und Chauvinismus. Zeigen wir gemeinsam, dass die AfD, ihr hetzerischer Politikstil und ihr politisches Programm bei uns nicht willkommen sind!

Die OMAS GEGEN RECHTS aus ganz Deutschland unterstützen vor Ort stabil die SoMa-Kampagne und tun sich außerdem auch noch mit eigenen Aktionen hervor. Alle, die noch mitmachen möchten, sind herzlich willkommenkontaktiert uns einfach und wir binden Euch in unsere Vorbereitungen ein 🙂

OMAS zeigen Präsenz beim Aktionstag gegen den AfD-Bundesparteitag in Riesa

OMAS zeigen Präsenz beim Aktionstag gegen den AfD-Bundesparteitag in Riesa

4 OMAS am Bahnhof in RiesaIch bin noch ganz im Eindruck des gestrigen, vom Riesaer Bündnis „AfD adé“ organisierten Aktionstages gegen den AfD-Bundesparteitag. Aus Dresden waren wir mit 4 OMAS dabei, außerdem OMAS aus Berlin, Halle und Leipzig. Und natürlich viele andere Menschen, vor allem viele junge Leute. Obwohl ich mir wünschen würde, dass sich auch in meiner Generation mehr Menschen dazu bereitfänden, dem Rechtsruck in unserer Gesellschaft etwas entgegenzuhalten, stimmt es mich doch optimistisch, dass gerade die Jugend dies tut – wer, wenn nicht sie?! OMAS zeigen Präsenz beim Aktionstag gegen den AfD-Bundesparteitag in RiesaIch stimme zwar nicht jedem ihrer Slogans und Sprechchöre vorbehaltlos zu, aber Unnachgiebigkeit und Unbeugsamkeit sind ja vielleicht Privilegien der Jugend – und das ist auch gut so! Die AfD hat sich nicht blicken lassen, ich bin aber sicher, dass sie unseren Protest vor ihrem Veranstaltungsort deutlich wahrgenommen hat – und auch das ist gut so!

Aber nochmal zurück zu den anderen OMAS: Neben der eigentlichen Aktion, die mir eine Herzensangelegenheit war, fand ich es total schön, mal einige OMAS aus anderen Städten zu treffen und uns auszutauschen – sowas sollten wir öfter machen!

Montags-Spaziergang in ROW am 1.11.21

Eine Gruppe politischer Aktivisten protestiert montags gegen die Corona-Politik und das System insgesamt in Rotenburg.

Auch am Montag, 1. November hatte die „Nationale Befreiungsbewegung“ ihre Demoroute vom Neuen Markt Richtung Wümmepark und zurück angemeldet. Offensichtlich untereinander recht gut bekannte Menschen aus unterschiedlichen Altesgruppen versammelten sich auf dem Neuen Markt in ROW und zogen von dort mit Lichtern, Fackeln, Kerzen, beleuchteten Schilder und lauter Musik los. Allerdings waren die wenigen Schilder der Freiheitsboten in der Dunkelheit nur schwer zu entziffern. Dafür leuchteten die Schilder der OgRs um so deutlicher.  Mehr als 10 OMAS waren zur Unterstützung der Gegendemonstrierenden von der ANTIFA und vom Bündnis „Aufstehen gegen Rassismus Rotenburg (Wümme) aus Bremen und Achim angereist.

Hier findet ihr weitere INFOS zu den Menschen, die sich seit März 2021 jeden Montag zu Spaziergängen in Rotenburg treffen:

https://taz.de/Rechtsextreme-bei-den-Querdenkerinnen/!5795400/

https://www.kreiszeitung.de/lokales/rotenburg/rotenburg-ort120515/demonstranten-unter-beobachtung-90467529.htm

Bochum: Rettungskette für Menschenrechte am 18.09.2021- Safe the Date!

Menschen sterben im Mittelmeer, an Europas Küsten, auf der Balkanroute und in den Wüsten.

          Das geht uns alle an!

   Rettungskette für Menschenrechte

           in Bochum

      Sa, 18.09.2021, 11h30 – 12h30

Die Rettungskette für Menschenrechte, die am 18.09.2021 von der Nordsee bis zum Mittelmeer reichen soll, steht für die Forderung nach einem humanen und gastfreundlichen Umgang mit Menschen, die aus ihrer Heimat fliehen mussten.

Die Stadt Bochum hat sich zum sicheren Hafen für Flüchtlinge erklärt. Wir haben Platz. Diesem Versprechen müssen jetzt Taten folgen!

Wir, die OMAS GEGEN RECHTS Bochum & West, sind zuständig für die Organisation der Menschenkette auf dem Bochumer Stadtgebiet.

Deshalb brauchen wir dringend Eure Hilfe und Unterstützung, um am Samstag, dem 18.09.2021 (zwischen 11h30 und 12h30), gemeinsam mit Euch ein weithin sichtbares Zeichen der Solidarität mit den geflüchteten Menschen zu setzen. Bitte nehmt möglichst bald Kontakt mit uns auf, um Euch einen Standort auf der Strecke zu sichern!

Kontakt zu den OMAS GEGEN RECHTS Bochum &West: omasgegenrechts-bochum@gmx.de

 

„Gegenläuten“ in Kassel – mit der Gruppe der OMAS GEGEN RECHTS

Der 2. Juni ist für die Menschen in Kassel ein besonderer Tag. Am 2. Juni vor zwei Jahren wurde der Kasseler Regierungspräsident Walter Lübcke erschossen.

Er wurde erschossen wegen seines entschlossenen Eintretens für demokratische Werte, wegen seines Eintretens für die freundliche, respektvolle Behandlung von geflüchteten Mitmenschen. Stephan Ernst, sein Mörder, wurde als Einzeltäter verurteilt, dennoch weiß jeder, dass es zu einer solchen Tat ein Netzwerk von Gleichgesinnten braucht, die gegen die Grundlagen unserer Demokratie agieren. Es sind Menschen, die vor Gewalt – einem Mord – nicht zurückschrecken. Es sind Menschen, die Angst, Hass und Gewalttaten zum Kampf für ihre Ziele einsetzen. Schon 2006 wurde in Kassel Halit Yozgat aus fremdenfeindlichen Motiven durch den NSU ermordet.

Was wusste der Verfassungsschutz? Hätte der Mord an Walter Lübcke, hätten die Morde von Halle und Hanau verhindert werden können?

Die Menschen in Kassel haben viele Fragen an die hessische Landesregierung, den Ministerpräsidenten und den hessischen Verfassungsschutz. Und sie stehen auf gegen rechtsextremistische Gewalt in jeder Form.

Am 2. Juni standen wir zusammen – darunter viele Schüler*innen der Walter-Lübcke-Schule in Wolfhagen und wir OMAS GEGEN RECHTS – zum Gedenken und zur Mahnung an der Kasseler Martinskirche. Kraftvoll erklang die „Osanna-Glocke“. Bisher hat sie stets an Karfreitag zur Todesstunde Jesu geläutet sowie am 22. Oktober zum Gedenken der Bombennacht 1943 und am 7. November zum Gedenken der Gewalt gegen die Kasseler Juden im Jahr 1938. Von nun an wird sie auch am 2. Juni für „Rechtsstaatlichkeit, Freiheit, Demokratie und inneren Frieden“ läuten.

„Wir sind hier, weil es unser Land erneut mit politischen und kulturellen Gefährdungen zu tun hat, die vom Rechtsextremismus und Rechtspopulismus ausgehen. Wir sind hier, um uns in unserer Aufmerksamkeit und Wachsamkeit gegenüber dem Rechtsextremismus zu stärken,“ sagte der Historiker Professor Dietfried Krause-Vilmar in seiner Ansprache. Und er erinnerte daran, dass schon 1922 Rechtsextremisten einen Anschlag mit Blausäure auf den Kasseler Oberbürgermeister Philipp Scheidemann verübt hatten. Auch damals zielte „das Zusammenspiel von demagogischer Hetze der NSDAP mit dem brutalen Terror der SA-Gruppen auf die Zerschlagung des demokratischen Rechtsstaates“, so Krause-Vilmar.

                

Gegenwärtige Gefährdung sieht Krause-Vilmar in einer „widerlichen Verrohung der Sprache zur Verächtlichmachung, Beleidigung, Verhöhnung und Verspottung insbesondere von Menschen mit Einwanderungsgeschichte. … Führende Politiker werden öffentlich symbolisch mit dem Tod bedroht. Diese vielfachen Gefährdungen passen in die Pläne und Strategien des Rechtsextremismus. Es geht ihm nicht nur um Einschüchterung und Ausschließung der politischen Gegner, sondern darum, den öffentlich vorherrschenden demokratischen Konsens, der zur Gründung unseres Staates führte, zu stören und zu beseitigen.“

„Gegenläuten“ nennt Pfarrer Dr. Willi Temme von der Martinskirche das Läutern der Osanna-Glocke an diesem Tag. Wir stehen zusammen, und wir sind viele. Wir stehen zusammen in Solidarität mit den Angehörigen der Opfer, zur Rückendeckung der bedrohten Bürgermeister und Politiker, zur Bewahrung unserer Demokratie.

Dem „Gegenläuten“ haben sich die OMAS GEGEN RECHTS zahlreich angeschlossen.

Anschließend sind viele weitergezogen zur Demonstration des VVN-BdA auf dem Königsplatz mitten in Kassel.  

Die ganze Rede von Prof. Dietfried Krause-Vilmar steht im Anhang als PDF Datei hier:

https://forumwk.de/2021/06/05/gegenlaeuten-in-kassel-mit-der-gruppe-der-omas-gegen-rechts/

1, 2 oder 3 – wo sind wir dabei? Ob wir wirklich richtig steh´n, sehen wir, wenn …

Osnabrück, Samstag, den 23.05.2020

An diesem Samstag hatten die OMA’s die Qual der Wahl bzw. einen ganzen Demo Marathon vor sich. Wo gehe ich hin? Welche Priorität setze ich bei all den wichtigen Themen, die an diesem Wochenende anstanden.

1. Seebrücke – Flüchtlingslager evakuieren
2. Gegendemo zur AfD-Versammlung im Schlosspark
3. Initiative kurdischer Frauen – Gewalt gegen Frauen ist politisch

Der demoreiche Tag startete mit einer gelungenen Kundgebung der Seebrücke auf dem Theater-Vorplatz. Die Initiator*innen hatten den Schriftzug „Flüchtlingslager evakuieren“ mit verschiedenen alten Schuhen ausgelegt und schafften so einen guten Blickfang für die vorbeilaufenden Passanten. Schon über den Presseaufruf waren die meisten Demonstrant*innen in orangfarbener Kleidung erschienen, so dass die Menge der rund 200 Menschen ins Auge stach. Darunter auch einige OMAs, die sich freudig mit Mindestabstand begrüßten. Die Redebeiträge waren eindrucksvoll, informativ und anrührend. Die Demonstrant*innen waren aufgerufen, sich an einer Mahnwache mit entsprechendem Corona-Abstand auf den Treppenstufen vorm Theater zu beteiligen und erhielten von der Seebrücke orangene Mundschutz-Aufsätze mit dem Slogan der Veranstaltung. So entstand ein gemeinschaftliches, wirkungsvolles Bild, welches die gemeinsam getragene Thematik für alle Passanten sichtbar präsentierte.
Zum Abschluss konnte man die Aktion der Seebrücke auch noch mit einem Foto von sich und dem Slogan „Niedersachsen soll sicherer Hafen werden“ unterstützen. Die Fotos geben der bundesweiten Social-Media-Kampagne „#NDSwirdSichererHafen“ auf der Website der Seebrücke ein Gesicht (https://50ausidomeni.de/niedersachsen-sollsicherer-hafen-werden-ndswirdsichererhafen/).
Ein großes Kompliment an die Seebrücke für diese gelungene Kundgebung!

Im Anschluss an die Veranstaltung der Seebrücke riefen die Initiator*innen dazu auf, die Gegendemonstrant*innen der AfD-Veranstaltung im Schlosspark tatkräftig zu unterstützen. So pilgerten viele Teilnehmer*innen der Aktion dorthin. Auf der Wiese vor der Osnabrück-Halle hatte ein (zum Glück!) kleines Grüppchen der AfD seinen Pavillon aufgeschlagen. Aus ihrem mit Flatterband eingezäunten Gelände versuchten sie über Megafon ihre zweifelhafte Version des Schutzes der Grundrechte in die Welt zu blasen. Dies gelang den ca. 20 Männern (+ 1 Frau) aufgrund der lautstarken Gegendemonstrant*innen kaum. Auf der gegenüberliegenden Wiese hatten sich einige OMAs, einige Antifa-Mitglieder und weitere AfD-Gegner*innen schon in Position gebracht und gegen die Aktion der AfD Stellung bezogen. Die OMA-Banner „OMAS GEGEN RECHTS“ waren schon von Weitem sichtbar.
Insgesamt wuchs die Menge der Gegendemonstrant*innen auf 100 und der Chor der Gegenstimmen wurde lauter und lauter. Den Ärger darüber konnte das Alt-MännerTrüppchen, welches nun deutlich in der Unterzahl war, kaum verbergen und ihr scheinheiliges Diskussionsangebot wollte niemand annehmen. Stattdessen konterte einAfD-Gegner mit vorgetragenen Zitaten bekannter AfD-Politiker*innen und entlarvte die grundrechtsverletzende und undemokratische Haltung der AfD. Einige junge Teilnehmer*innen der Gegendemonstration übertönten außerdem mit fetziger Musik mit kritischen, politischen Texten die AfD-Redner und sorgten auf unserer Seite für gute Laune. 90 Dezibel waren von der umstehenden Polizei erlaubt.
Sogar das OMA-Lied wurde auf Wunsch gespielt!
Wir Gegendemonstrant*innen hatten also nicht nur die eindeutige Mehrheit und die besseren Argumente, sondern auch die bessere musikalische Untermalung der Veranstaltung. „Ob du wirklich richtig stehst…“ – zeigte sich spätestens als ein kräftiger Regenschauer über den Schlossgarten hereinbrach. Auf der Seite der Gegendemonstrant*innen fanden sich zahlreiche, schützende Bäume als Unterschlupf und auch der OMA-Schirm trotzte dem Wetter. Die Parteimitglieder der AfD mussten sich allesamt unter ihren Pavillon flüchten. Da war der Mindestabstand zum Corona-Schutz wohl endgültig nicht mehr zu wahren.

Auf dem Weg zur dritten Veranstaltung am heutigen Tag verwandelten sich die Bronzefiguren an der Katharinen-Kirche mit einer OMA-Weste, dem OMA-Schirm, dem OMA-Banner und den Demonstrationsplakaten in ein spontanes StreetartProjekt. Auch OMAs in anderen Städten finden immer wieder Gelegenheiten mit OMA-Flyern oder Ähnlichem die Botschaft der OMAS plakativ in Szene zu setzen.
Der dritte Veranstaltungsaufruf an diesem Tag kam von einer Initiative kurdischer Frauen, die vor dem Rathaus unter dem Slogan „Gewalt an Frauen ist politisch“ für Frauenrechte einstanden. Die kleine Initiatorinnengruppe freute sich über die solidarische Unterstützung von einigen Demonstrant*innen, die aus dem Schlosspark zum Rathausvorplatz gewechselt waren. Zweisprachig (deutsch-kurdisch) wurde die Botschaft mit einer Rede vorgetragen und die Teilnehmerinnen und Teilnehmer bildeten mit Bändern und Plakaten einen Zuhörerkreis.

1, 2 oder 3! – Wir waren überall dabei! Letztlich gibt es so viele wichtige Themen, die uns OMAs eint und unserer Unterstützung bedürfen. Schön, dass sich zahlreiche OMAs trotz Corona-Umständen wieder einmal unter die Demonstranten gemischt haben! Wir freuen uns auf weitere gemeinsame Aktionen!
Heike Tennstädt

Mit Abstand die beste Omas-gegen-Rechts-Aktion seit Langem

Samstag, 2. Mai. Wie schon so oft, ist der Anlass unserer öffentlichen Auftritte nicht schön. Auf der Onlineseite www.osnabrueck-alternativ.de  haben wir entdeckt, dass der 2. Vorsitzende des AfD-Kreisverbandes, wie schon letzten Samstag auch, für diesen Samstag eine Versammlung gegen die Corona-Maßnahmen angemeldet hat. Da wollten einige von uns doch unbedingt als Gegendemonstrant*innen Präsenz zeigen. Kaum hatte sich eine kleine Gruppe „Omas“ zusammengefunden, hatte uns auch schon ein uns bekannter NOZ Reporter ausgemacht und fragte nach unserem Anliegen. Oh, schön, das gab uns die Gelegenheit unsere Meinung in deutliche Worte zu fassen und so eine größere Öffentlichkeit mit unserem Anliegen zu erreichen.
Ein junges Pärchen, dass offenkundig zu den Corona-Maßnahmen-Gegner*innen gehörte, drängte uns eine ziemlich schräge Diskussion auf. Sie unterstellten uns für Abschaffung von Grundrechten zu sein, beteuerten, dass die Aktion der Corona-Maßnahmen-Gegner*innen völlig unpolitisch wäre, es ginge weder um rechts oder links und wir wüssten gar nicht welches Anliegen sie hätten. Dann folgte noch der Versuch uns zu erklären, dass die Medien wie Fernsehen und Zeitungen parteiisch und abhängig wären. Als ich mich dann als NOZ und TAZ-Abonnentin outete und darüber hinaus diese Zeitungen auch von mir mit voller Überzeugung unterstützt würden, waren sie doch etwas irritiert. Die beiden (sie trugen keine Masken) rückten mir dann doch etwas zu nahe und ich bat sie um mehr Abstand. Damit hatte ich die Frau wohl doch provoziert. „Wenn sie Angst haben, dann gehen sie doch nach Hause.“, versuchte sie mich anzubeißen. Nein, nicht die Situation hier als Gegendemonstrantin bereitet mir Angst.
Angst bereitet mir, die Dummheit, Skrupellosigkeit und Verlogenheit mit der die Rechten, wie die AfD und andere rechte Gruppierungen versuchen, demokratische Mittel zu missbrauchen. Sie versuchen die Ängste der Menschen zu nutzen, um ihre üblen Feindbilder zu propagieren, Antisemitismus zu betreiben, Homosexuelle zu diskriminieren, Frauen- und Kinderrechte zu missachten, die Rechte von Asylsuchenden zu negieren, ja eben Menschenrechte zu untergraben.
Ihr Erstarken in unserer Gesellschaft, das beängstigt mich. Das ist aber ein Grund, nicht zu Hause zu bleiben und in meiner Isolation zu leiden, das ist ein Grund mehr Gleichgesinnte zu finden und gemeinsam zu handeln. Unter diesem Aspekt stellte sich die Veranstaltung für uns „Omas“ dann doch noch gewinnbringend dar. Es waren doch etwa 100 verschiedenster Gegendemonstrant*innen vor Ort. Sie hatten Transparente und Schilder, Trillerpfeifen und krachmachende Instrumente mitgebracht, die deutlich machten, dass sie solidarischen Abstand fordern. Sie machten Ihrem Unmut über das Geschwätz der rechten Veranstalter lautstark Luft, so dass ihre Megaphon-Rede nicht zu hören war. Vielleicht haben sie ja doch das Telefonbuch vorgelesen. Die zahlreichen Polizisten brauchten nicht ordnend eingreifen. Die Linienbusse nahmen ihnen die Arbeit ab und trennten die Rechten von uns Gegendemonstranten in regelmäßigem Durchfahr-Rhythmus. Immer wenn ich, als ältere Frau mit den vielleicht auch etwas ungestümen, jungen Antifa- Demonstrant*innen auf einer Seite stehe, habe ich das Gefühl, dass ich auch ein wenig zu ihrem Schutz dabei bin. Ich finde es wichtig, die jungen Leute nicht allein zu lassen und sie auch wertzuschätzen.
Zum Schluss konnten Marita und ich noch interessante Informationen bezüglich der Kranzniederlegung am 8. Mai mit anderen Initiativen austauschen und bekamen Anregungen, wie auch zu Coronazeiten Telefonkonferenzen mit mehreren Menschen möglich sind. Marita konnte sich gleich fachkundig vernetzen. Ein gutes Gefühl, dass ich heute dabei war, stellte sich bei mir ein. Die Aktion war mit Abstand eine gelungene Aktion. Es ist nicht schlimm, wenn wir nur wenige sind, die es schaffen in die Öffentlichkeit zu kommen, aber es wäre soooo wünschenswert, wenn wir wieder mehrere „Omas“ würden.

Also, bis bald!
Bleibt schön gesund!
Eure Heike Tennstädt