OMAS GEGEN RECHTS DEUTSCHLAND-BÜNDNIS

Nach den Morden in Hanau

Am Samstag, den 22.02.2020 trafen sich die Omas um 14 Uhr vor dem Hauptbahnhof. Mit 9 Personen waren wir vor Ort. Und natürlich unser neues Banner dabei. Die Busse, die vom HbF zum Marktplatz fahren sollten, wo die Auftaktveranstaltung stattfand, waren leider so voll, dass wir in den letzten Bus nicht mehr reinkamen und 1,5 km bis zum Marktplatz laufen mussten. Das fing schon gut an. Am Marktplatz haben wir noch einen Platz hinter der Bühne bekommen, wo man die Reden sehr gut verfolgen konnte. Es war bedrückend zu hören wir die Träume so vieler junger Menschen zerstört wurden. Ein Redner sagte sehr bedeuteten:“Es waren Deutsche, sie waren alle hier in Deutschland geboren, sind in Hanau aufgewachsen, in den Kindergarten gegangen, zur Schule und wollten hier ihr Leben gestalten. Sie waren ein Teil dieser Stadt, ein Teil von uns“ Eine andere Rednerin sagte: „Sie haben hier gearbeitet, hier ihre Steuern bezahlt und niemandem etwas getan“
Bedrückend war, als die Familienangehörigen auf die Bühne kamen, die Bilder der Getöteten hochhielten und die Massen die Namen aller Getöteten wiederholten. Diese Menschen und ihre Geschichten und Gesichter waren präsent. Viele liefen mit Bildern dieser Menschen bei dem anschließenden Demonstrationszug mit.

Wir waren überwältigt von der Anteilnahme. Die Veranstalter haben 2.000 Menschen erwartet. Über 4.000 Menschen sind gekommen. Der Demonstrationszug lief die Tatorte ab. Unterwegs wurden wir immer wieder gebeten anzuhalten, weil uns die Menschen fotografieren wollten. Viele der Menschen mit Migrationshintergrund haben wohl das 1. Mal etwas von Omas gegen Rechts gehört. Sie haben sich informiert, unsere Visitenkarte mitgenommen und sich mit uns fotografieren lassen. Sie haben sich bedankt, dass wir an Ihrer Trauer teilnehmen. Uns war es wichtig ein Zeichen zusetzen. Die Demokraten in Deutschland halten zusammen! #Hanau hält zusammen

Infostand in der Bad Nauheimer Innenstadt

Am Samstag, den 15. Februar hatten die Wetterauer Omas einen Infostand in der Innenstadt von Bad Nauheim aufgebaut. In den zwei Stunden hatten wir Gelegenheit mit vielen Interessierten über unsere Aktionen zu reden. Etliche Buttons wechselten gegen eine Spende den Besitzer. Eine Dame kam, fand unseren Stand super, fragte ob wir Spenden nehmen, gab uns einen 20 Euro Schein und sagte wie wichtig unser Engagement sei. Eine weitere, aus einem der angrenzenden Geschäfte, nahm Flyer zum kopieren und auslegen mit. Ein Kind sagte, als es unseren Stand sah: „Oma da musst du hin, das ist was für dich“. Eine ganze Familie kam zu uns, die Teenager kramten ihr Kleingeld zusammen und wollten Buttons uns Aufkleber. Jede Oma und die beiden Opas die „Standdienst“ machten konnten gute Gespräche führen und uns so bekannt machen. Wir konnten viele erreichen, die sonst nicht in den Sozialen Medien unterwegs sind. Ein gelungender Vormittag, den wir im März in Büdingen (NPD Hochburg!) wiederholen möchten.

Henstedt-Ulzburg stellt sich quer

Am 21.02.202ß in Henstedt-Ulzburg.
Die AfD hatte für ihre letzte Veranstaltung vor der Bürgerschaftswahl keine Räume mehr bekommen und wich nun in den Bürgersaal nach Henstedt-Ulzburg aus. Dort sollte Meuthen sprechen. Kurzfristig sagte die Partei ab. Aufgrund der zu erwartenden Proteste sei die Sicherheit der Bürger gefährdet.
Die Bürger organisierten in kürzester Zeit eine Demo und mieteten den Saal selbst .
So geht das. Die Henstedt-Ulzburger waren beeindruckend.
OMAS aus Kiel, Bad Segeberg und Hamburg nahmen an der Schweigeminute für die Opfer des Terroranschlags von Hanau teil. Eine Querflöte spielte die Melodie des Films Schindlers Liste. Die Namen wurden verlesen und Kerzen zum Gedenken entzündet.

Monika Salzer

ICH OMA

Rein biologisch gesehen, bin ich keine Oma. Aber ich zähle mich zu den OMAS GEGEN RECHTS. Eine Bekannte aus Wien hatte mir von den OMAS GEGEN RECHTS erzählt. „Ich habe immer konservativ gewählt, aber jetzt habe ich meine politische Heimat verloren“, klagte sie. Das war im Herbst 2017.

Damals regierte der junge österreichische Kanzler Kurz noch zusammen mit der deutlich rechtsradikalen Partei FPÖ. Sie wolle sich eine rosa Mütze stricken, ein Kennzeichen der OMAS in Österreich, und mit zur Demonstration gegen den Rechtsradikalismus gehen, sagte damals meine Wiener Bekannte.

OMAS GEGEN RECHTS also. Im Grunde sage ich lieber woFÜR ich bin. Ich bin FÜR die parlamentarische Demokratie, den Rechtsstaat, den Sozialstaat und die uneingeschränkte Geltung der Menschenrechte überall und für jeden Menschen. Aber das ist zu lang für einen Slogan. Darum dieser kurze Titel, erklärt Monika Salzer anschaulich in ihrem Buch: „OMAS GEGEN RECHTS. Warum wir für die Zukunft unserer Enkel kämpfen“, Droemer 2019, 12,99€. Monika Salzer ist Evangelische Theologin und Psychotherapeutin aus Wien. 2017 hat sie zusammen mit Freundinnen die Bewegung ins Leben gerufen.

Viele Frauen jenseits der Berufstätigkeit – wie ich auch – blicken voll Dankbarkeit auf ihr Leben zurück. Wir Frauen ab 60 sind in dem mehr und mehr demokratisch gewordenen Europa groß geworden. Die Freiheit des Einzelnen und die Geltung der Menschenrechte gehörten selbstverständlich zu unserem Leben. Von starken Frauen, Müttern und Großmüttern haben wir gelernt. Die Emanzipationsbewegung hat unser Leben begleitet. Sollten wir uns jetzt, im Alter, zurücklehnen, da wir diese demokratischen Werte in Gefahr sehen?

OMAS GEGEN RECHTS kämpfen nicht für sich selbst, sondern ausdrücklich für die Zukunft der Enkel! Sie vernetzen sich außerhalb von politischen Parteien. Sie organisieren sich, um dem Rechtsruck in den europäischen Gesellschaften zu widerstehen. OMAS kämpfen natürlich immer absolut gewaltfrei! Deshalb wird ihre Anwesenheit bei Demonstrationen von der jungen Bevölkerung oft als deeskalierend erfahren. Wie bei vielen OMAS ist auch bei mir das politische Engagement in der Willkommenkultur erwacht. Fremdenfeindlichkeit und das Ausbleiben einer wertschätzenden Integrationspolitik haben uns politisch aufwachen lassen. Der Umgang mit Flüchtlingen, sei es auf dem Mittelmeer, in den Lagern an den Grenzen Europas und auch in der Abschiebepolitik in unserem Land, verletzt in hohem Maße die Menschenrechte. Wir schämen uns für Europa, deshalb stehen wir auf!

Ich bin christlich unterwegs. Wo Menschen verachtet, beleidigt oder diskriminiert werden, haben wir Christen zu protestieren. Wenn die Unbarmherzigkeit größer als die Barmherzigkeit wird, stehen Christen auf, im Namen Jesu. Wenn die Ungerechtigkeit System wird, haben wir zu widerstehen. Nein, wir gewöhnen uns nicht an Hassmails und Morddrohungen. Mit den OMAS GEGEN RECHTS bin ich deshalb gerne unterwegs! Nach dieser politisch aufregenden Woche in Deutschland ist mir das Engagement der OMAS wichtiger denn je.

„Salz der Erde“ und „Licht der Welt“ sollen seine Nachfolger und Nachfolgerinnen sein, hat Jesus gesagt. Und er hat versprochen, bei ihnen zu sein, bis an der Welt Ende. Darauf verlasse ich mich.

(Cornelia – Kassel)

 

Wir schlagen Alarm

Lübeck 07.02.:

Wir schlagen Alarm – die Demokratie ist in Gefahr

Am Freitag trafen sich ca. 30 Omas gegen Rechts, junge Antifaschisten und andere zu einem kleinen Stadtspaziergang. Ein Stadtspaziergang um Alarm zu schlagen, weil die Demokratie in Gefahr ist. Alle waren mit Trillerpfeifen, Kochtopfdeckeln, Kochtöpfen und anderen Lärminstrumenten ausgerüstet. Vor dem Büro der FdP wurde Halt gemacht und ordentlich gelärmt. Viele Passanten reagierten sehr positiv und nahmen die öffentliche Erklärung der Omas gegen rechts zu Thüringen gern an. Auch viele Gespräche gab es.  Eine tolle Aktion, die viel Aufmerksamkeit erregt hat.

Gemeinsam gegen rechte Angriffe in der Bremer Neustadt und anderswo am 24. Januar 2020 (Kurzbericht zur Demo)

Anlass:
Zum dritten Mal in diesem Jahr ist der ‚Linkstreff Buntentor‘ Ziel einer faschistischen Attacke geworden. Nachdem am 2. Januar ein Gullideckel in die Büroscheibe geworfen wurde, folgte wenige Tage später ein Drohbrief mit einem unbekannten Pulver. Nun, am Abend des 20.Januar, stellte ein Unbekannter ein Kantholz beschmiert mit Drohungen und antisemitischen Parolen vor das Büro.

24.1.2020

Ungefähr 15 OMAS gegen RECHTS, waren Freitag, 24. Januar, trotz Kälte und leichtem Nieselregen, zur Unterstützung des „Linkentreff Buntentor“ erschienen.
Die Versammlung mit Ansprachen von Betroffenen und Unterstützern begann um 17 Uhr auf dem Delmemarkt. Von dort aus setzte sich der Zug, mit ungefähr 150 Personen, in Richtung Linkstreff Buntentor, in Bewegung. Am Leibnitzplatz – Park, wurde angehalten und es gab eine weitere Ansprache.
Gegen 18:45 Uhr traf der Demozug am Ziel an. Nach einer kurzen Ansprache und Verabschiedung, löste sich dieser witterungsbedingt rasch auf.
Es ist schön zu sehen, dass sich in so kurzer Zeit und bei fiesester Witterung, so viele Menschen mobilisieren lassen. Vielen Dank dafür!

Treffen auf dem Delmemarkt
Treffen auf dem Delmemarkt
auf dem Weg zur Schlusskundgebung
auf dem Weg zur Schlusskundgebung

OMA Gruppe in Braunschweig

am 14. Januar 2020 haben sich in Braunschweig 11 engagierte Frauen
getroffen und die „Omas gegen Rechts“ Gruppe Braunschweig aus der Taufe
gehoben! Wir haben vorerst monatliche Treffen vereinbart und werden uns
bei den nächsten Treffen weiter organisieren und Aktionen angehen. Fast
alle waren zunächst gegen die Gründung einer eigenen Facebookgruppe und
deshalb gibt es erstmal nur eine Emailadresse: omasgegenrechts-bs@web.de