Bochum: Verlegung einer Stolperschwelle
Am Sonntag, den 12.06.2022 verlegte der Künstler Gunter Demnig im Appolonia-Pfaus-Park in Bochum eine Stolperschwelle zur Erinnerung an die in der Nazizeit verfolgten und ermordeten Sinti und Roma, für die die OMAS GEGEN RECHTS Bochum & West die Patenschaft übernommen hatten. Andrea und Barbara von den OMAS sagten dazu:
„Diese Stolperschwelle wird zum Gedenken an die verfolgten und ermordeten Sinti und Roma aus Bochum und Wattenscheid verlegt.
Es ist keine genaue Zahl bekannt, wie viele Sinti und Roma vor der Deportation in Bochum gelebt haben. Ihre Zahl wird 1937 mit ca. 131 angegeben. In Bochum wurden sie in den Obdachlosenunterkünften an der Meesmannstr. 117 und am Krüzweg 44a zusammengezogen, in Wattenscheid in einem Lager an der Dahlhauserstr. 9. Die meisten Sinti und Roma wurden 1943 in das sog. Zigeunerfamlienlager in Auschwitz-Birkenau deportiert und dort ermordet.
Erst 1982 wurde die Ermordung der Sinti und Roma von Bundeskanzler Helmut Schmidt als Völkermord anerkannt.“
Die Verlegung wurde stimmungsvoll von einem Flötenspiel begleitet. Nach dem Verlesen der Gedichte „Die Morgendämmerung der Worte“ (Rajko Djurić) und „Die Sonnenblumen“ (Ceija Stojka) legten zahlreiche Besucher*innen Sonnenblumen und weiße Rosen an der Gedenkschwelle nieder, denn „die Sonnenblume ist die Blume des Rom. Sie gibt Nahrung, sie ist Leben …“
Mit den Songs „Imagine“ und „Donna, Donna“ gaben Rita und Winni der kleinen Gedenkfeier einen würdevollen musikalischen Rahmen.
omasgegenrechts-bochum@gmx.de
Fotos: Lydia Möbs
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