Geradedenken!
Bilder sagen manchmal mehr als Worte – OMAS GEGEN RECHTS BERLIN /Deutschland Bündnis am Sonnabend mit anderen beim Gegenprotest zu den Querdenkern!
Bilder sagen manchmal mehr als Worte – OMAS GEGEN RECHTS BERLIN /Deutschland Bündnis am Sonnabend mit anderen beim Gegenprotest zu den Querdenkern!
Gestern habe ich zum ersten Mal was von den „Allesdichtmachen“ Videos gehört, ein paar empörte Kommentare in einer WhatsApp Gruppe. Erstmal habe ich mir nicht viel dabei gedacht; in dieser Zeit von Dünnhäutigkeit, gegenseitigem Misstrauen und allgemeiner nervlicher Erschöpfung entsteht Empörung schnell. Schauspieler*innen, die die Corona Maßnahmen kritisieren? Klar, dachte ich, absolut nachvollziehbar; immerhin ist die Kulturbranche ja in der Tat heftig betroffen. Und ja, genervt bin ich auch manchmal – wenn ich mir auf 12 Minuten Busfahrt 3 mal die immer gleiche Ansage mit der medizinischen Maske anhören muss, wenn mich jeden Abend Jens Spahn ermahnt, meine seit einem Jahr auf ein Minimum reduzierten Kontakte noch weiter einzuschränken, wenn ich jeden Morgen in der Zeitung lese, dass meine Prioritätsgruppe sich noch nicht um einen Impftermin per Zufallsgenerator bemühen darf ….. Also, einfach mal schauen, was die vertrauten Figuren aus dem Sonntags-Tatort oder anderen Fernsehproduktionen so zu sagen haben….
Einige sind mir ganz besonders sauer aufgestoßen: Felix Klare, zum Beispiel, der meint, er müsste seine Kinder jetzt den Vorstellungen seines Urgroßvaters entsprechend zu „Disziplin und Hygiene“ erziehen – wie wär’s denn mit Solidarität und Rücksichtnahme? Auch ein schönes, zeitgemäßes Erziehungsziel, Herr Klare, und dabei können Ihre Kleinen sogar sitzenbleiben, wenn Sie den Raum betreten.
Oder Meret Becker – eine wirklich gute Schauspielerin, die uns weismachen will, ihr stünde, um mit ihrem Gegenüber in freundlichen Kontakt zu treten, nur die Mimik ihrer unteren Gesichtshälfte zur Verfügung. Und so müsse sie sich in ihrer Natur völlig einschränken, nur um andere nicht anzustecken. Der geschmacklose Auftritt von Richie Müller wiederum wird besonders die freuen, die schon einmal mit echter Luftnot oder gar künstlicher Beatmung konfrontiert waren. Dazu noch Ulrich Tukur, der mit Hilfe von Rilke dem Pöbel klarmachen will, dass ohnehin alle sterben müssen, und dass Schutzmaßnahmen daher keinen Sinn machen? Nicht nur der Tod ist groß, Herr Tukur, sondern auch die menschliche Dummheit!
Nun gut, ich glaube allen Beteiligten , dass sie in irgendeiner Form betroffen sind. Und dass selbst eine berechtigte Protestaktion auch mal in die Hose gehen kann – geschenkt!
Aber wisst Ihr, was ich richtig Scheiße von Euch finde? Mit keinem einzigen Wort erwähnt auch nur eine*r von Euch die Situation Eurer Kolleg*innen, die sich mit weniger „Marktwert“ von Zeitvertrag zu Zeitvertrag, von Gig zu Gig darben müssen, die womöglich auch noch ihre prekären Nebenjobs in der Gastronomie verloren haben oder gerade ihre Altersvorsorge verbrauchen, ohne ernsthafte Aussicht, diese jemals wieder aufstocken zu können. Kein Wort über die, die sich seit mehr als einem Jahr sonstwas aufreißen, um Leben zu retten, kein Wort zu denen, die nicht nach ihrem Wohlbefinden gefragt werden, wenn sie jeden Tag am Steuer des Busses oder an der Supermarktkasse sitzen.
Und hier liegt die zentrale Aussage im Nichtgesagten, nämlich im Fehlen von Empathie und Solidarität. Und deswegen muss Euch niemand in die Ecke der Querdenker stellen: Ihr habt Euch selbst sehenden Auges dort hinein begeben. Da hilft auch ein noch schnell hinterher geworfenes „FCKNZS“ nicht mehr.
Einige von Euch haben ihre Videos wieder aus dem Netz genommen – ob vor Schreck oder aus später Einsicht? –
Egal: Die Chance, Eure Popularität und Eure Bekanntheit in die Waagschale zu werfen und solidarisch Hilfe und Sicherheit für die zu fordern, die in der prekären Zone Eures Metiers arbeiten müssen, die Chance habt Ihr hiermit grandios und für immer vergeigt.
Marion aus Kiel
Moin Ladys,
hier ist der Link , mit dem frau sich bei Europunkt einwählen und ab 3.5.21 das Video abrufen kann.
Das Video wird im Rahmen des „Europamonats“ in Bremen nur auf der Webseite „Europapunkt“ gezeigt.
Wir wünschen euch ein schönes Wochenende!
LG
die OGR-Bremen
Bundesweite Plakataktion der OMAS GEGEN RECHTS Deutschland-Bündnis – die Bremer OMAS waren dabei
Am 11.04. haben wir Omas in Bremen zwischen 20:00 -22:00 mehr als 100 große
und kleine Plakate* geklebt.
Sie wurden von drei Teams in den Stadtteilen Neustadt,
Innenstadt, Peterswerder und Schwachhausen an öffentlichen Gebäude und im
öffentlichen Raum angebracht: am Rathaus, Brücken, Parteibüros der verschiedenen
Parteien und…..
Die Resonanz von Passanten war sehr positiv und die Aktion hat uns viel Spaß und
Lust auf neue Aktionen dieser Art gemacht!
Das Kieler Orga-Team war nicht untätig:
Nach einer kurzen strategischen Besprechung kann es losgehen:
Die OMAS GEGEN RECHTS Forderungen hängen in Kiel jetzt am Rathaus, am Gesundheitsamt, an der Redaktion der Lokalzeitung, am Justizministerium, am Innenministerium, am Gesundheitsministerium
am Landtag, wo der Pförtner erstmal erbost rauskam, dann aber besänftigt die Forderungen mit hinein genommen hat.
Post haben die Ratsversammlung und die Fraktionen im Landtag auch noch von den KielerInnen bekommen:
Sehr geehrte Damen und Herren,
überall in Deutschland waren an diesem Wochenende Frauen und Männer des des bundesweiten Deutschland-Bündnis Omas gegen Rechts unterwegs, um ihre Forderungen an die Landtage, die Rathäuser und die Ministerien zu bringen.
Die folgende Presseerklärung und der dazu gehörende Forderungskatalog wurde den Zeitungen in Schleswig-Holstein übermittelt. Im Raum Kiel sind die Kieler Ratsversammlung, die Fraktionen im schleswig-holsteinischen Landtag sowie die zuständigen Ministerien unsere Adressaten.
„Rechte Hetze, tausendfache Verstöße gegen Coronaauflagen durch die selbsternannten Querdenker, eine hilflos auftretende, manchmal gar verbündet wirkende Polizei: Die Omas gegen Rechts – Deutschland-Bündnis fordern von der Politik: Werdet endlich aktiv und schützt unsere Demokratie und unsere Gesundheit! In einer bundesweiten Aktion sind die Omas gegen Rechts zwischen dem 10. und 12. April unterwegs , um ihre Forderungen an Landtagen, Ministerien, Rathäusern, Gemeindezentren in unzähligen Städten der Republik anzubringen – physisch als Plakat ebenso wie als mail oder Post. Der Forderungskatalog der Omas gegen Rechts Deutschland-Bündnis umfasst den konsequenten Infektionsschutz ebenso wie den Schutz von Kindern vor Instrumentalisierung, die Sanktionierung rechter Hetze und bundeseinheitliche Maßnahmen gegen gesetzeswidrige Aktionen im Rahmen von Demonstrationen“
Bitte, betrachten Sie diese Aktion als Ausdruck unserer tiefen Besorgnis über die aktuellen Entwicklungen in unserer Gesellschaft. Selbstverständlich würde eine Stellungnahme von Ihnen bei uns allen auf großes Interesse stoßen.
OMAS GEGEN RECHTS
Deutschland-Bündnis
Regionalgruppe Kiel
21.04.21 17.30 Uhr Arbeitsgruppe Inhaltliche Arbeit und Aktionen
26.04.21 17.30 Uhr Plenum der OGR – Bremen
1.05.21 13.00-14.00 Uhr Mahnwache am Bremer Rathaus
26.05.21 17.30 Uhr Arbeitsgruppe Inhaltliche Arbeit und Aktionen
31.05.21 17.30 Uhr Plenum der OGR – Bremen
5.06.21 13.00-14.00 Uhr Mahnwache am Bremer Rathaus
Eine betroffene, erzürnte OMA nimmt Stellung:
„Drücken Sie uns die Daumen, dass wir bald wieder öffnen dürfen“ – mit diesen Worten verabschiedete sich das junge Team eines Restaurants der gehobenen Klasse am 30. November 2020 in den Lockdown. Bis dahin waren bereits viele Vorkehrungen getroffen und alle Hygieneregeln zum Schutz der Gäste beachtet worden. Eine Wiederöffnung ist bis jetzt nicht in Sicht, im Gegenteil, sie wird angesichts des Inzidenzwertes in Kassel immer unwahrscheinlicher. Erst recht nach diesem Wochenende!
Fast ein halbes Jahr Schließung für die Gastronomie, mehrere Monate für Dienstleistungsbetriebe und kleine Geschäfte im Einzelhandel!
Vor diesem Hintergrund haben sich viele Geschäftsleute in Kassel empört darüber geäußert, dass das Verwaltungsgericht (VGH) ein Verbot der von den „Freien Bürgern Kassel“ angemeldeten Großdemonstration gegen die Corona-Auflagen für „nicht angemessen“ erachtete und eine stationäre Demonstration mit 6000 Menschen im Bereich der Schwanenwiese unter Beachtung der geltenden Regeln genehmigte. Es war für jeden denkenden Menschen klar absehbar, dass dies nur Sicherheitskräfte binden und die Aufmerksamkeit der von Ort eingesetzten Polizisten unnötig streuen würde.
Am Freitag Abend bekamen wir als Anwohner der Baunsbergstraße einen deutlichen Eindruck von den „friedliebenden“ Menschen, die hier gemeinschaftlich ihren Protest äußern wollten. Ein hupender, lärmender Autokorso, mit angebundenen, scheppernden Blechelementen, brüllende, unverständliche Stimmen aus Megaphonen – das war eher ein Einschüchterungsversuch und sollte es wohl auch sein. Eine Invasion von auswärtigen Wichtigtuern, von denen niemand im Ernst erwarten konnte, dass sie sich an irgendwelche Auflagen oder Regeln halten würden. Zu spät, um jetzt noch einzuschreiten.
Der weitere Verlauf dieses unglücklichen Versuches, freien Bürgern wenigstens im kleinen Maßstab ihr Recht auf freie Meinungsäußerung zu gewähren, ist bekannt. Er wird jetzt noch unter Einsatz von Steuergeldern professionell nachbearbeitet und analysiert. Schuldige werden ausgemacht und Namen wurden bereits genannt.
Aber im Namen der vielen Ladenbetreiber und Dienstleistenden hier in Kassel, im Namen der Kunst- und Kulturschaffenden, die seit fast einem Jahr ohne Einnahmen und ohne Perspektive dastehen, im Namen der Gastronomie und, nicht zu vergessen, der Lehrerkollegien, Erziehenden und der weitgehend sozial isolierten Jugendlichen, im Namen der strapazierten Familien sagen wir (die OMAS GEGEN RECHTS und alle, die sich gegen aggressive Übergriffe für das Miteinander in dieser Stadt und ihrer Kultur einsetzen):
Wir brauchten in Kassel keine Kapitolserstürmung, keinen Jake Angeli vom Friedrichsplatz, der Kraftausdrücke ins die Kamera schreit, so hoch der Unterhaltungswert auch gewesen sein mag. Wir brauchten keine weiteren republikweiten Negativschlagzeilen.
Und: Wir wollen die Bürgerinnen und Bürger nicht einer vielfach erhöhten Ansteckungsgefahr ausgesetzt sehen! Vor allem wollen diejenigen, die bisher in Kassel für wirtschaftliches Wachstum und Kultur gesorgt haben, nicht durch einen Endlos- Lockdown dafür in Geiselhaft genommen werden, dass Verwaltungsrichter ein Verbot dieser desolaten Zustände für „nicht angemessen“ hielten. Nicht zuletzt hätte die Polizei im Falle einer kompletten Nicht-Genehmigung der Demonstration, wie die Stadt Kassel sie vorgesehen hatte, wesentlich konzentrierter und umsichtiger gegen Verstöße vorgehen können und müssen. Auch der Polizei war mit diesem Urteil nicht gedient.
Was wir brauchen sind regelmäßige, datenbasierte Analyse und differenzierte, intelligente und umsichtige Maßnahmen. Es dient dem Miteinander und dem gesellschaftlichen Frieden hier und andernorts, wenn man grundsätzlich die Verursacher von neuen Infektionen im Vorfeld blockiert und nicht die kooperativen und mitwirkenden Gewerbetreibenden aller Art mit einem fortgesetzten Lockdown weiter behindert und ausblutet. Das trifft die Falschen und missachtet auf krasse Art und Weise deren bisherige Bemühungen!
Das erstere ist nicht passiert. Das Verursacherprinzip wurde nicht beachtet, die Horden der „friedliebenden Menschen“ durften über Kassel herfallen. Mit einer erneuten Verschärfung der Auflagen für das gesellschaftliche Leben in Kassel können die Folgen nicht wirksam bekämpft werden.
„Nein, Danke!“, Ihr Querdenker oder Selbstdenker oder wie Ihr Euch gerade nennt.
Und „Danke“ allen, die sich weiter für ein kooperatives, gemeinschaftliches und zivilisiertes Miteinander in dieser Stadt einsetzen und daran mitwirken. Werdet aktiv, meldet Euch zu Wort. Überlasst das verantwortungsbewusste Denken,Reden und Handeln nicht denen, die es definitiv nicht können!
Unter diesem Titel gibt es auf der Homepage der Kieler Omas bis zum Ostermarsch am 3. April jeden Tag ein Lied, ein Gedicht oder einen Text gegen den Krieg. Von Matthias Claudius bis Nina Hagen: Vertrautes und vielleicht weniger Vertrautes. Reinschauen lohnt sich!
Am 28. Januar haben die OMAS GEGEN RECHTS bei der Stadt Kassel und den Fraktionen nachgefragt: Wird der Beschluss der Stadtverordnetenversammlung vom September 2020, die Waffenbörse in Kassel nicht wieder zu genehmigen, wirklich umgesetzt?
Der Beschluss war mit den Stimmen von SPD, B90/Die Grünen und den Linken zustande gekommen. Mit der AFD haben CDU und FDP damals dagegen gestimmt. Auf unsere Nachfrage hin schreibt die CDU, dass sich ihre Position verändert hat. „Die Gefahr des Missbrauchs von Waffen hat sich verschärft und daher ist zu überprüfen, ob die Waffenbörse in Kassel eine Zukunft hat.“ Es bleibt abzuwarten, ob die CDU nun tatsächlich gegen die Waffenbörse in der Stadt Walter Lübckes eintritt.
Ende Februar waren die OMAS GEGEN RECHTS zu einem Gespräch im Rathaus bei dem zuständigen Dezernenten. Es wurde deutlich: Über die Morde an Halit Yozgat und Walter Lübcke sind die Menschen in Kassel erschrocken und empört. Eine weitere Waffenbörse, auf der sich auch Täter treffen (so wurde es im Prozess gegen den Mörder von Walter Lübcke aktenkundig), ist dieser Stadt nicht mehr zuzumuten! Übrigens: Nach dem Amoklauf in Erfurt im Jahr 2002 wurde die Waffenbörse in Dortmund verboten – und seitdem findet sie in Kassel statt! Das muss endlich vorbei sein!
Waffen fördern gewaltbereites Denken. Wir wollen, dass auch die Generation unserer Enkel und Enkelinnen in einem offenen, vielfältigen und friedlichen Land ohne Angst aufwächst. Selbst Bundesinnenminister Seehofer hat im Jahresbericht 2019 eingeräumt: „Die größte Gefahr kommt von rechts!“
Wir fordern, die Waffenbörse in Kassel nicht weiter zu genehmigen.
Keine Waffenbörse in Kassel! Nie wieder!
Die OMAS GEGEN RECHTS starten eine Unterschriften-Aktion an den Oberbürgermeister.
Machet alle mit! Unterstützt unsere Online-Petition: https://www.openpetition.de/petition/online/omas-gegen-rechts-keine-waffenboerse-in-kassel
Oder schreibt an den Oberbürgermeister von Kassel:
Danke! (Auch im Namen unserer Enkelkinder.)
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