OMAS GEGEN RECHTS DEUTSCHLAND-BÜNDNIS

5. Nordtreffen der Orga-Teams OMAS GEGEN RECHTS am 26.09.2020

Die Nord-OMAS hatten ihr 5. Treffen am Samstag, den 26.9.20 von 11.00-17.00h in einer Hamburger Aula. Es war das 1. analoge Treffen seit der Corona-Krise. Und 14 Regionalgruppen waren dabei!

Danke an Dörte aus Hamburg, die dafür alle technischen Corona bedingten Vorgaben wunderbar schaffte! Eine gute Tagung mit vielen wichtigen Diskussionen und Abstimmungen. Am Wichtigsten aber war das endlich wieder mögliche analoge Treffen, das Wiedersehen mit schon bekannten OMAS, das Kennenlernen neuer OMAS, die Anregungen aus den verschiedenen Gruppen.

Dörte (Hamburg), Maja (Hamburg-Süd) und Gerda (Bremen) konnten sehr unkompliziert das Ganze moderieren, danke an Maja für ihre Leinwandprojektionen!

Bremen: OMAS GEGN RECHTS bei der Klimademo der Fridays for Future am 25.09.2020

Zu dem Fridays for Future Sternmarsch am 25.9.20, trafen sich auch mehrere OMAS GEGEN RECHTS und liefen vom Anti-Kolonialdenkmal in der Nähe des Bremer Hauptbahnhofes mit.

Der Strahl umfasste meiner Schätzung nach mindestens 1000 Personen und zog am Hauptbahnhof vorbei durch die Innenstadt und vordere Neustadt zum Weserufer. Dort versammelten sich die verschiedenen Strahle aus allen Richtungen zur Abschlusskundgebung. Diese war gut organisiert und Corona bedingt aufgeteilt worden. Sehr vorbildlich wie sich die Demonstranten gegenseitig schützten!

Mahnwachen für Moria

Der Brand in Moria hat die menschenunwürdigen Bedingungen des Flüchtlingslagers wieder ins Bewusstsein der Öffentlichkeit, und auch unseres getrieben. Schon lange fordern wir, gemeinsam mit vielen anderen Organisationen wie der Seebrücke, mehr Flüchtlinge aufzunehmen. Aus strategischen Gründen lehnt die Bundesregierung dies ab, obgleich viele Städte und Gemeinden deutlich zum Ausdruck bringen: „Wir haben Platz!“

Der Brand in Moria hat die Forderungen aller Organisationen, nun endlich zu handeln, verstärkt. Die Initiative der OMAs GEGEN RECHTS hatte sich zu einer ersten Mahnwache entschlossen, die wir am 17. September von 11-12 Uhr auf dem Alexanderplatz veranstaltet haben. Viele PassantInnen signalisierten Unterstützung, ein Mann mit Migrationshintergrund war begeistert, weil er sich mit seinen unaufhörlichen Diskriminierungserfahrungen verstanden fühlte. Es war ein bisschen kühl und windig, aber wir haben schließlich schon Herbst.

Als wir erfuhren, dass die österreichischen OMAs ab dem 22.9. Mahnwachen in Wien abhalten, weil sie von dem ewigen NEIN von Kanzler Kurz und seiner Regierung entsetzt sind, haben wir uns zu einer kleinen Solidaritätsaktion entschieden, diesmal vor der Vertretung der Europäischen Kommission in Deutschland, Unter den Linden.
Uns war klar, dass die deutsche Regierung sich als Teil eines uneinigen Europas erlebt, und dass es in der Verantwortung der EU liegt, die Situation zu ändern. Deswegen haben wir erneut eine Mahnwache angemeldet, diesmal vor der EU-Kommission. Der 23. September war wohl der letzte Sommertag, um 11 schien die Sonne nicht nur, sie stach. Aber immerhin waren wir 15 Frauen, die die Stellung eine Stunde lang hielten. Die meisten PassantInnen hatten ihre eigenen Sachen im Kopf und beachteten uns kaum. Aber es gab auch deutliche Zustimmung – und natürlich einen Querdenker, der schon unter Alkohol stand.

Wie aktuell wir waren, zeigte sich am gleichen Tag, an dem die EU-Kommission ihr neues Konzept für die Asylpolitik vorgelegt hat. Die Nein-Sager wie Österreich, Ungarn, Polen haben sich durchgesetzt. Die meisten Aussagen der EU-Kommision zur Asylpolitik sind eine Verstetigung des schrecklichen Status quo. Und dabei wird die Sprache vergewaltigt, so wie es George Orwell in 1984 beschrieben hat. Ich traute meinen Ohren nicht, als ich im Radio hörte, dass Staaten, die nicht bereit sind, Flüchtlinge aufzunehmen, nach dem neuen EU-Konzept „Patenschaften“ übernehmen sollen. Was ist damit gemeint? Sie sollen die Rückführung von Flüchtlingen in die Hand nehmen, deren Asylantrag abgelehnt wurde. Das ist schon ziemlich pervers, wenn man an die Bedeutung des Wortes im Alltag (und nicht bei der Mafia) denkt.

Hilde von Balluseck

(Initiative OMAS GEGEN RECHTS BERLIN)

Fridays for Future in Kiel: Der Wahnsinn auf Rädern!

Als wir „Omas“ um 13:00 auf dem Exerzierplatz ankamen, schauten wir uns gegenseitig erst mal ein wenig skeptisch an: Der Platz war, bis auf einen LKW mit Lautsprecher und jeder Menge Polizei ziemlich leer. Nach und nach aber füllte sich der Platz – und um 14:00 dem geplanten Start der Demo war der Exer rappelvoll. Tausende von jungen Menschen, aber auch Erwachsene hatten sich eingefunden um nach der langen Coronapause an ein Problem zu erinnern, dass angesichts der Pandemie aus dem Fokus der Politik geraten zu sein scheint: Der drohende Klimawandel !

In ihren Redebeiträgen zeigten die jungen Leute auf, wie Klimawandel, Umweltzerstörung, weltweite Fluchtbewegungen und der maßlose Verbrauch von Ressourcen in den reichen Industrienationen zusammenhängen. Und sie machten auch deutlich, dass Nationalismus und Rassismus keine Antworten auf das sind, was auf die Menschheit zukommt. Die Forderung nach Solidarität zwischen den Nationen, nach globalem Umweltschutz und danach, endlich die Militär-haushalte der Welt für den Erhalt des Planeten einzusetzen machte uns deutlich, dass die „heutige Jugend“ in ihrem Erkenntnisstand viele Erwachsene weit hinter sich gelassen hat.

Auch die Situation geflüchteter Menschen im Mittelmeer, die der unmenschlichen Abschottungspolitik Europas zum Opfer fallen, war Thema. Und eine der Rednerinnen machte sehr deutlich, dass junge Menschen dieses inhumane Vorgehen strikt ablehnen, dass sie die Aufnahme und Schutz für Geflüchtete fordern.

Äußerst diszipliniert, mit Abstand und Maske, setzte sich die riesige Fahrraddemo gruppenweise in Bewegung; vom Exerzierplatz ausgehend fuhren die insgesamt 6.000 Teilnehmer*innen auf verschiedenen Routen durch Kiel.

Für uns Omas gegen Rechts war es eine gelungene Veranstaltung. Wir sind nicht nur unsere „Solidaritäts-Naschis“ losgeworden; wir konnten auch wieder Menschen für uns interessieren, neue Kontakte knüpfen, alte Bekannte wiedersehen, und, das Wichtigste:

Die jungen Menschen, die mit Fridays for Future auf der Straße sind, haben ein waches Gewissen, ein Bewusstsein dafür, was richtig und falsch ist. Sie haben Mut und engagieren sich für Solidarität und Menschlichkeit. Sogenannte „Erwachsene“, die durch ein Stück Stoff im Gesicht ihre Freiheit beeinträchtigt wähnen, dürfen sich hier gern mal eine dicke Scheibe abschneiden.

Kundgebung in Butzbach am 20.09.2020. Omas gegen Hass und Ausgrenzung

Rede für Butzbach_1

Unter dem Motto „Dafür steht Butzbach: Gegen Hass und Ausgrenzung – für eine vielfältige und offene Wetterau!“ rief ein breites demokratisches Bündnis zu einer
Kundgebung am Sonntag, den 20.September in Butzbach auf.
Anlass war eine vom AfD Landesverband Hessen durchgeführte Vortragsveranstaltung mit dem Titel „Dafür steht die AfD!“. Zu den Organisationen, die zum Protest gegen die AfD aufriefen, gehörten neben dem Butzbacher Bündnis für Demokratie und Toleranz, der Ausländerbeirat der Stadt Butzbach, die Antifaschistische Bildungsinitiative Friedberg und weiteren auch die Omas gegen Rechts Wetterau. Aber nicht nur die Wetterauer, sondern auch die Gießener Omas waren vertreten. Insgesamt waren ca. 200 Demonstranten gekommen. Neben anderen Rednerinnen/Rednern hielt Uschi von den Wetterauer Omas hielt eine bemerkenswerte Rede. Wir konnten wieder einmal dazu beitragen, dass die AfD eine menschenverachtenden und antidemokratischen Veranstaltung nicht klammheimlich ohne Widerstand durchführen konnte.

OMAS-Halle-Moria-Demo

Halle: OMAS GEGEN RECHTS bei Demonstration für die Aufnahme von Flüchtlingen

Die OMAS GEGEN RECHTS aus Halle, die kürzlich Solidaritäts-Besuch von vielen OMAS von überall hatten, sind weiterhin aktiv. Sie lassen sich von einem rechtsextremen Gerne-Groß nicht einschüchtern und gehen auf die Straße.

Einstimmig hatte der Rat der Stadt Halle Rat im Oktober 2019 beschlossen, dem „Bündnis sicherer Hafen“ beizutreten, wie mehr als 100 andere Kommunen. Halle hatte bekundet, dass es Platz hat. Bravo!

Damit daraus auch Realität wird, gingen die Hallenser*innen unter dem Motto „KEIN MORIA 2.0 – Solidarität kennt keine Grenzen! Rassismus bekämpfen!“ heute auf die Straße. Mehr als 500 Menschen hörten auch den Redebeitrag der OMAS GEGEN RECHTS aus Halle, die unsere gemeinsame Erklärung verlasen. Es gab sehr viel Beifall.

Lager evakuieren

Erklärung der OMAS GEGEN RECHTS Deutschland-Bündnis

Seit vielen Monaten erreichen uns schockierende Nachrichten und Bilder von der griechischen Insel Lesbos, v.a. aus dem Flüchtlingscamp Moria. Seit dem verheerenden Brand im Camp am 9. September dieses Jahres hat sich die Lage der nun obdachlos gewordenen Geflüchteten noch einmal dramatisch verschlimmert. Sie haben ihre allerletzten Habseligkeiten verloren und müssen seit Tagen unter absolut menschenunwürdigen Verhältnissen im Freien leben.

Die OMAS GEGEN RECHTS Deutschland-Bündnis wollen und können diesem menschlichen Elend nicht tatenlos zusehen. Das Verhalten der Politik auf EU-Ebene und in unserem Land nehmen wir als zögerlich und kalt wahr. Die EU und damit auch die deutsche Regierung haben die Zustände in Moria und in den anderen Flüchtlingslagern an den Grenzen der EU mit zu verantworten.

Wir fordern daher von der Bundesregierung, praktische Hilfeleistung zu organisieren:

1. Setzen Sie sich dafür ein, dass die EU alle Geflüchteten aus den griechischen Lagern so schnell wie möglich einreisen lässt.
2. Sorgen Sie dafür, dass die Geflüchteten, die nach Deutschland kommen, in den aufnahmewilligen Kommunen Asylanträge stellen können. Es geht dabei um praktische Solidarität. Die bisherige Blockade des Innenministeriums für diese Maßnahmen ist unerträglich. In dieser Blockade scheint es primär darum zu gehen, Flüchtlinge aus Deutschland fernzuhalten, um hierzulande der rechten Strömung entgegenzukommen.
3. Setzen Sie sich auf EU-Ebene mit allem Nachdruck dafür ein, dass alle Lager an den EU-Außengrenzen geschlossen und die Menschen aus diesen Lagern in EU-Länder verteilt werden. EU-Länder, die sich der Menschlichkeit in der Asylfrage verweigern, sollen dies mit spürbar hohen Zahlungen ausgleichen.
4. Verhindern Sie aktuell, dass auf Lesbos weitere Lager errichtet werden. Diese Maßnahmen werden augenscheinlich für Menschen auf der Flucht als abschreckende Beispiele aufrechterhalten.
Im Jahre 2012 wurde die EU mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet. Gelobt wurde der Einsatz der EU für Frieden, Versöhnung, Demokratie und Menschenrechte und für die Förderung von Kindern, die nicht in Frieden aufwachsen können. In der Asylpolitik und in der Flüchtlingsfrage zeigt sich derzeit, dass die EU diesen Zielen nicht mehr gerecht wird.
Die nächste Generation braucht Vorbilder in guter, sozial verantwortlicher und demokratischer Politik, um den Staffelstab in die Zukunft zu tragen.
Wir OMAS GEGEN RECHTS fordern einen menschenwürdigen Umgang mit den Geflüchteten an Europas Grenzen. Denn: Wir haben Platz in unserer Mitte.
OMAS GEGEN RECHTS Deutschland-Bündnis
OMASGEGENRECHTS-DEUTSCHLAND.de

 

Bremer Omas auf der Querdenken Gegendemonstration in Hannover am 12.09.2020

Drei OMAS GEGEN RECHTS aus der Bremer Regionalgruppe und eine Verdener OMA GEGEN RECHTS machten sich am Samstag den 12.9.20 mit dem Zug auf den Weg nach Hannover, um dort an der „Querdenker“ Gegendemonstration teilzunehmen. Aufgerufen hatten die Hannoveraner OMAS GEGEN RECHTS, der VVN/BdA und AUFSTEHEN GEGEN RECHTS Hannover.

Beim Holocaust Mahnmal auf dem Opernplatz in Hannover fand die Gegendemonstation statt. Laut NDR wurden von der Polizei bei der Linksjugend etwa 200 Teilnehmer gezählt, bei der Kundgebung „Aufstehen gegen Rechts“ etwa 450 Menschen.

Bei der Demo gegen die Corona-Maßnahmen sollen es insgesamt 1100 Personen gewesen sein, wovon ca 900 bei der Abschlusskundgebung am Georgplatz teilnahmen. Natürlich abgeschirmt von der Polizei.

Es verteilten sich die Gegendemonstranten soweit möglich um den Georgplatz um Veto einzulegen. Natürlich wurden diese aufgefordert Masken zu tragen und Abstand zu wahren. Die Querdenker liefen trotzig ohne Schutz.

Gegen 17:30 Uhr ging unser kleines Grüppchen zurück zum Opernplatz und dort trafen wir wieder auf die übrig gebliebenen OMAS GEGEN RECHTS Hannover und wir gingen in der Nähe Kaffee trinken. Man gab uns noch liebe Grüße mit und war sehr erfreut, dass wir zur Unterstützung angereist waren.

Wirklich, immer wieder gerne!