OMAS GEGEN RECHTS DEUTSCHLAND-BÜNDNIS

Bunter Protest gegen „Spaziergänger“

Wieder einmal riefen am vergangenen Wochenede die „Querdenker“ zu einem „Spaziergang“ in der Wetterau auf. Diesmal hatten sie sich die Kreisstadt Friedberg ausgesucht. Genau wie beim »Querdenker-Spaziergang« in Bad Nauheim wurden die üblichen Verdächtigen aus dem rechten bis rechtsextremen Spektrum gesichtet. Aber viele Initiativen und Vereine riefen dazu auf die Straße nicht den Alleshassern zu überlassen. Natürlich waren die Wetterauer Omas wieder sehr präsent.

 

Auf der Documenta: Gespräche mit den OMAS GEGEN RECHTS

An jedem Donnerstag im Juli ab 15 Uhr im ruruHaus in Kassel

Wir finden, nur das bringt etwas: Einander zuhören und miteinander reden. 

Deshalb laden die OMAS GEGEN RECHTS in Kassel an jedem Donnerstag im Juli ab 15 Uhr ins ruruHaus der Documenta ein. Mitten in der Stadt. Bei Getränken und Keksen. Die OMAS und ihre Statements “hängen an der Wäscheleine”. 

Unsere Grundsätze haben wir in viele Sprachen übersetzt. Zum Mitnehmen. 

  • OMAS GEGEN RECHTS leisten Widerstand gegen Nationalismus, Rassismus und Antisemitismus. Sie treten ein für eine demokratische, rechtsstaatlich organisierte, vielfältige Gesellschaft.

Dafür machen wir Werbung. Bei uns in Deutschland unter Zugewanderten und auch bei Besucher*innen der Documenta. Denn die Grundsätze der OMAS kann man nicht nur in jede Sprache übersetzen, man kann sie auch in jedes Land exportieren. 

Eines Tages werden wir eine weltweite Bewegung sein, von “Omas und Opas” und “Mamas und Papas”  – eben Menschen jeden Alters. Überall. We have a dream!

“We need to talk!” OMAS GEGEN RECHTS und die Antisemitismuskritik auf der Documenta

Der “sobat-sobat” führt durch die Documenta. Er oder sie ist Freund und Begleiter, kein “Besserwisser”. Das ist sympathisch.

“Diese Documenta wird nicht ästhetisch, sondern durch die Handlungsweise kuratiert”, sagt unser “sobat”. Und erklärt, wie es zur Auswahl der ausstellenden Künstler*innen kam. Auch die OMAS GEGEN RECHTS sind als regionale Gruppe mit Veranstaltungen auf der Documenta vertreten.

Das Kuratoren-Team ruangrupa hat andere ihnen bekannte Künstler-Kollektive nach Kassel eingeladen. Die wiederum haben weitere angefragt. Über 1500 Künstler sind beteiligt. Sie sollen natürlich das Lumbung-Prinzip teilen und die „Werte“. Ausdrücklich werden „Großzügigkeit, Humor, lokale Verankerung, Unabhängigkeit, Regeneration, Transparenz und Genügsamkeit“ im offiziellen Begleitheft zur Documenta genannt. Das klingt gut. Aber genügt das?

Was ist mit der Menschenwürde? In Deutschland ist sie in Artikel 1 des Grundgesetzes verankert: „Die Würde des Menschen ist unantastbar.“

Was als Antisemitismus gilt, mag in Indonesien und in Ländern des globalen Südens anders empfunden werden als in Deutschland. Was Menschenwürde ist  – the inner dignity of a person – versteht jeder Mensch von sich aus, sagt der berühmte amerikanische Politologe Francis Fukuyama. (“Identity”, 2018) Jeder Mensch weiß, was recognition – Wertschätzung ist. Das gilt global. Auch für die Kunst. 

Darüber müssen wir reden auf dieser Documenta. 

Wir OMAS GEGEN RECHTS Kassel laden zum Gespräch ein: An jedem Donnerstag im Juli ab 16 Uhr sind wir im Untergeschoss des ruruHauses zu finden. Wir wollen über die Grundsätze der OMAS (siehe: “Grundsätze”) ins Gespräch kommen.

Zu finden sind wir auch im offiziellen Programmheft der Documenta.

Meppen: Die OMAS GEGEN RECHTS Bremen auf dem Festival von „Laut gegen Nazis“ mit den Phantastischen Vier am 17.06.22

Die Band „Die fantastischen Vier“ hatten die Initiative „Laut gegen Nazis“ eingeladen, mit ihnen auf Tour zu gehen. Und der Manager der Initiative Jörn Menge, hatte die OMAS GEGEN RECHTS eingeladen, bei den jeweiligen Konzerten mit Ständen auf sich aufmerksam zu machen. Eine unschätzbare Gelegenheit! Da es kein Konzert in Bremen gab, sind wir nach Meppen aufgebrochen. Mit etwas mulmigem Gefühl, da wir die Örtlichkeiten und den Ablauf nicht wirklich vorher kannten. Wir Bremer OMAS wurden dabei begleitet von einem Filmteam, das Gerda für ein Video anlässlich der Verleihung des Paul Spiegel Preises interviewte und uns bei unseren Aktivitäten filmte.

        

Nachdem wir Flyer, Buttons und Aufkleber am Stand ausgelegt hatten, befestigten wir unsere mitgebrachten Banner und hängten einige OMAS Plakate am Stand und anderswo auf.

Es wurde dann ein ziemlich langer, sehr heißer Tag, aber es war großartig. Kaum im Stadion, legten einige OMAS beim Soundcheck ausgelassen ein Tänzchen hin.

          

Die Musik war mitreißend (wenngleich für Oma Ohren etwas laut), die Stimmung gut, und wir wurden selten zu so vielen Selfies aufgefordert. Wir liefen mit unseren Schildern durch die Menge, verteilten Sticker, Buttons und Flyer und erhielten viel positiven Zuspruch. Einziger Wermutstropfen: Irgendwer hat uns am Ende unser Banner „Aufstehen für Demokratie“ entwendet. Wir hoffen, es wird weiterverwendet.

 

Alles in Allem denken wir, unser Einsatz in Meppen hat sicherlich dazu beigetragen, den Bekanntheitsgrad der OMAS GEGEN RECHTS im Emsland und Umzu zu erhöhen.

Vielen Dank Dörte für Deine Vermittlung!

OMAS zeigen Präsenz beim Aktionstag gegen den AfD-Bundesparteitag in Riesa

OMAS zeigen Präsenz beim Aktionstag gegen den AfD-Bundesparteitag in Riesa

4 OMAS am Bahnhof in RiesaIch bin noch ganz im Eindruck des gestrigen, vom Riesaer Bündnis „AfD adé“ organisierten Aktionstages gegen den AfD-Bundesparteitag. Aus Dresden waren wir mit 4 OMAS dabei, außerdem OMAS aus Berlin, Halle und Leipzig. Und natürlich viele andere Menschen, vor allem viele junge Leute. Obwohl ich mir wünschen würde, dass sich auch in meiner Generation mehr Menschen dazu bereitfänden, dem Rechtsruck in unserer Gesellschaft etwas entgegenzuhalten, stimmt es mich doch optimistisch, dass gerade die Jugend dies tut – wer, wenn nicht sie?! OMAS zeigen Präsenz beim Aktionstag gegen den AfD-Bundesparteitag in RiesaIch stimme zwar nicht jedem ihrer Slogans und Sprechchöre vorbehaltlos zu, aber Unnachgiebigkeit und Unbeugsamkeit sind ja vielleicht Privilegien der Jugend – und das ist auch gut so! Die AfD hat sich nicht blicken lassen, ich bin aber sicher, dass sie unseren Protest vor ihrem Veranstaltungsort deutlich wahrgenommen hat – und auch das ist gut so!

Aber nochmal zurück zu den anderen OMAS: Neben der eigentlichen Aktion, die mir eine Herzensangelegenheit war, fand ich es total schön, mal einige OMAS aus anderen Städten zu treffen und uns auszutauschen – sowas sollten wir öfter machen!

OMAS GEGEN RECHTS und die Documenta

In Kassel ist es bunt geworden. Überall leuchten die farbenfrohen Plakate der Documenta fifteen.

Schon vor Monaten wurde das ruruHaus in diesen Farben bemalt. Das ruruHaus ist die zentrale Anlaufstelle der Documenta. Hier tagt das leitende Künstlerkollektiv ruangrupa. Hier werden die Eintrittskarten verkauft und man kann einen Kaffee trinken. Im Erdgeschoss ist die Buchhandlung. Es ist das „Wohnzimmer“ der Documenta, heißt es. 

Das Haus in der Mitte von Kassel hat lange leer gestanden. Früher war hier ein Sportgeschäft, in meiner Kindheit die Kaufhalle. Jetzt also ist es lustig bunt bemalt. Und mit ineinander verschlungenen, aber geöffneten Händen versehen. Hände, die miteinander spielen, die gemeinsam etwas gestalten wollen. 

Das leitende Prinzip der Kuratoren ist Lumbung. „Lumbung“ bezeichnet auf Indonesisch die Reisscheune im Dorf, in die jeder einlagern kann, was er übrig hat. Eine genossenschaftliche Idee. Friedrich Wilhelm Raiffeisen wäre beglückt. Und ich bin es auch. Im Miteinander gestalten wir die Welt, wir hören aufeinander, gemeinsam entwickeln wir Ideen. Nichts mehr mit Einzelkämpfern in der Ellenbogengesellschaft. Das wäre es!

Kann Kunst der Gesellschaft Impulse geben? Könnte so auch Politik gemacht werden? Im Miteinander zum Wohl aller, aller Menschen auf der Welt?

Uns OMAS GEGEN RECHTS hat dieser Gedanke beschwingt. 

Wir haben an den Oberbürgermeister der Stadt Kassel geschrieben. Wir wünschen uns, dass das ruruHaus auch nach der Documenta als Haus für „Demokratie und Menschrechte“ erhalten bleibt. Für die Zivilgesellschaft. Als „Wohnzimmer“ für Kassel. Bisher haben wir noch keine Antwort. 

Aber die Documenta beginnt ja gerade auch erst. 

Bochum: OGR beim Stadtteilfest Bochum-Langendreer

OGR beim Stadtteilfest in Bochum-Langendreer am Sonntag, den 12.06.2022
„Bänke raus!“ hieß es endlich einmal wieder. Diesem Aufruf sind nicht nur mehr als 70 örtliche Initiativen, Organisationen und private Gruppen gefolgt, sondern auch die OMAS GEGEN RECHTS Bochum & West.
Bei schönstem Wetter und bester Stimmung konnten wir zahlreiche Besucher*innen an unserem Info-Stand auf uns OMAS aufmerksam machen. Dabei ergaben sich viele angeregte Gespräche über unsere Ziele und Aktivitäten.
Auch der Spaß kam nicht zu kurz:: vornehmlich Kinder und Jugendliche schrieben auf, was sie mit dem Wort „Oma“ verbinden. Wir sind immer noch ganz begeistert von den vielen positiven Beiträgen, die einer wahren Huldigung der Omas gleichkommen!
Viele Besucher*innen unseres Standes haben auch eifrig beim „Knöpfe-Schätzen“ mitgemacht. Die Gewinnerin hat ihren Gewinn den OMAS gespendet, „weil ihr eine coole Truppe seid und euer Engagement doch gewürdigt werden muss“.
Die OMAS bedanken sich sehr herzlich für so viel Interesse und Zuspruch.
omasgegenrechts-bochum@gmx.de
Fotos: Anette Wichmann

 

Bochum: Verlegung einer Stolperschwelle

Am Sonntag, den 12.06.2022 verlegte der Künstler Gunter Demnig im Appolonia-Pfaus-Park in Bochum eine Stolperschwelle zur Erinnerung an die in der Nazizeit verfolgten und ermordeten Sinti und Roma, für die die OMAS GEGEN RECHTS Bochum & West die Patenschaft übernommen hatten. Andrea und Barbara von den OMAS sagten dazu:
„Diese Stolperschwelle wird zum Gedenken an die verfolgten und ermordeten Sinti und Roma aus Bochum und Wattenscheid verlegt.
Es ist keine genaue Zahl bekannt, wie viele Sinti und Roma vor der Deportation in Bochum gelebt haben. Ihre Zahl wird 1937 mit ca. 131 angegeben. In Bochum wurden sie in den Obdachlosenunterkünften an der Meesmannstr. 117 und am Krüzweg 44a zusammengezogen, in Wattenscheid in einem Lager an der Dahlhauserstr. 9. Die meisten Sinti und Roma wurden 1943 in das sog. Zigeunerfamlienlager in Auschwitz-Birkenau deportiert und dort ermordet.
Erst 1982 wurde die Ermordung der Sinti und Roma von Bundeskanzler Helmut Schmidt als Völkermord anerkannt.“
Die Verlegung wurde stimmungsvoll von einem Flötenspiel begleitet. Nach dem Verlesen der Gedichte „Die Morgendämmerung der Worte“ (Rajko Djurić) und „Die Sonnenblumen“ (Ceija Stojka) legten zahlreiche Besucher*innen Sonnenblumen und weiße Rosen an der Gedenkschwelle nieder, denn „die Sonnenblume ist die Blume des Rom. Sie gibt Nahrung, sie ist Leben …“
Mit den Songs „Imagine“ und „Donna, Donna“ gaben Rita und Winni der kleinen Gedenkfeier einen würdevollen musikalischen Rahmen.
omasgegenrechts-bochum@gmx.de
Fotos: Lydia Möbs