OMAS GEGEN RECHTS DEUTSCHLAND-BÜNDNIS

Schützen Sie die Demokratie! Brief aus Osnabrück nach Halle

Dieser Brief der OMAS GEGEN RECHTS aus Osnabrück wurde gerichtet an: Oberbürgermeister Dr. Bernd Wiegand und den Rat der Stadt Halle/Saale

Sehr geehrte Damen und Herrn,

hiermit wenden wir – OMAS GEGEN RECHTS aus Osnabrück – uns an Sie mit der Bitte, mit den Ihnen zur Verfügung stehenden demokratischen und rechtsstaatlichen  Mitteln, den frauenfeindlichen, antisemitischen, rassistischen, beleidigenden und Menschen verachtenden Reden von Sven Liebich in Ihrer Stadt keinen Raum mehr zu geben. Es ist nicht hinzunehmen, dass engagierte Bürger*innen lautstark und öffentlich als „Zecken“ tituliert werden, dass ältere Frauen in Ihrer Stadt mit den Worten: „Da kommt die „Division Inkontinentia“ begrüßt werden. Dies ist leider nicht nur ein respektloses, ungehöriges Verhalten, sondern Teil einer gezielten verunglimpfenden Kampagne, mit der Sven Liebich das Recht auf freie Meinungsäußerung für seine Zwecke missbraucht. Es kann doch nicht angehen, dass sich Herr Liebich vorab Zeugen organisiert, dann gezielt andersdenkende Menschen provoziert, um sie anschließend wegen angeblicher Beleidigung seiner Person anzeigt. Dies konnten wir am 08.08.2020 auf dem Marktplatz in Halle beobachten. So ist Halle kein Ort, den wir nochmals gern besuchen würden. Sven Liebich schafft dort auf dem Marktplatz von Halle eine Atmosphäre, in der sich niemand länger als nötig aufhalten möchte.

Bitte verstehen Sie uns nicht falsch. Wir möchten nicht von weit her Ratschläge erteilen. Zu solcher Überheblichkeit besteht kein Anlass. Allein die Tatsache, dass wir uns auch in Osnabrück als OMAS GEGEN RECHTS gegründet haben, zeigt ja, wie notwendig es ist, vor der eigenen Haustür zu kehren.

Haben die Verantwortlichen in ihrer Stadt denn schon kapituliert oder findet Sven Liebich gar Dulder und Unterstützer in ihren Reihen?

Mittlerweile haben Sie sich Herr Wiegand und einige andere Ratsmitglieder für ein Verbot der Liebich-Hetze in Ihrer Stadt eingesetzt. Das begrüßen wir ausdrücklich.

Die Väter und Mütter unseres Grundgesetzes haben vielleicht nicht vorhergesehen, dass sich Gegner von Rechtstaatlichkeit und Demokratie so scharmlos an ihren Prinzipien vergreifen und versuchen, sie auszuhöhlen und   ins Gegenteil zu verkehren. Sie haben aber auf keinen Fall gewollt, dass sich Verfechter von faschistischen Ideologien und autokratisch denkende Menschen damit auch noch wieder Handlungsmöglichkeiten und Macht verschaffen können.

Gerade die Kriegs- und Nachkriegsgeneration, zu der auch wir gehören, hat eine besondere Sorge vor dem Wiedererstarken von faschistischem Gedankengut, von Verunglimpfung, Hass und Hetze. Mit dem Rückblick auf die deutsche Geschichte kommt diese Befürchtung aber nicht von ungefähr. Umso besorgter sind wir – auch im Hinblick auf das verheerende Attentat, geschehen in Halle – zu welchen Auswüchsen es kommen kann, wenn geistige Brandstifter ihr Unwesen treiben.

Sie als gewählte Vertreter*innen im Rat der Stadt Halle haben einen Eid geleistet, die Demokratie zu schützen. Es darf nicht sein, dass keine rechtsstaatlichen Mittel zur Verfügung stehen, um solchem Gebaren Einhalt zu gebieten. Und sollten solche Möglichkeiten tatsächlich nicht existieren, so ist es unsere und Ihre Aufgabe, diese umgehend zu schaffen!

Ist es nicht Aufgabe eines Stadtrates, dafür Sorge zu tragen, dass die Menschen in Halle in Frieden und Freiheit miteinander leben können und auch Besucher und Besucherinnen der Stadt Halle einen freiheitlichen und demokratischen Geist spüren können?

Es bleibt nichts anderes übrig,  hier müssen Sie aktiv werden! Unbedingt!

Hochachtungsvoll

OMAS GEGEN RECHTS – Osnabrück

Appell aus Hannover

Appell zum Handeln – Briefe aus Hannover nach Halle

An den Minister für Inneres und Sport des Landes Sachsen-Anhalt

Herrn Holger Stahlknecht

Halberstädter Straße 2
39112 Magdeburg                                                                                                                         17.08.2020

Appell zum Handeln

Sehr geehrter Herr Minister Stahlknecht,

auch aus Hannover war am 08.08.2020 eine Delegation der OMAS GEGEN RECHTS in Halle und hat den Hallenser OMAS GEGEN RECHTS den Rücken gestärkt gegen die unerträglichen Hasstiraden und Angriffe des Rechtsextremisten Sven Liebich, von denen wir uns vor Ort überzeugen konnten.

Mit diesem Schreiben wenden wir uns heute an Sie, um Sie aufzufordern, den Auftritten des Hetzers Einhalt zu gebieten und den nachgeordneten Behörden entsprechende Anweisungen zu erteilen.

Bundesweit fragen nicht nur wir OMAS GEGEN RECHTS uns, warum dies in Halle nicht schon längst gelungen ist. Wie kann es sein, dass nach dem Anschlag auf die Synagoge in Halle immer noch ein einzelner Fanatiker regelmäßig mit seinem menschenverachtenden und rassistischen Geschrei eine ganze Stadt in Verruf bringt und regelrecht terrorisiert? Wollen Sie das wirklich noch länger hinnehmen?

Die Provokationen dieses Hetzers treffen nicht nur weit unterhalb der Gürtellinie, wenn sie z.B. gegen die OMAS GEGEN RECHTS gerichtet sind. Sie sind zudem von hoher Aggressivität und Gewaltvorstellungen begleitet. Dass derartige die Würde der Menschen verhöhnende Äußerungen bisher ohne rechtliche Konsequenzen bleiben konnten, ist nicht nur uns OMAS GEGEN RECHTS unverständlich. Meinungsfreiheit bedeutet nicht, Mitmenschen maßlos beleidigen und bedrohen zu können. Nie wieder darf das passieren, was zwischen 1933 und 1945 geschah. Wehren Sie den Anfängen, denn es besteht die Gefahr, dass den Worten wieder Taten folgen. Können Sie das verantworten?

Wir appellieren an Sie, alles für Sie Mögliche zu tun, um dem rechtsextremen Hetzredner in Halle die Bühne zu nehmen und ihn juristisch zur Rechenschaft zu ziehen.

Mit freundlichen Grüßen

Ilse Göckenjan    (Pastorin i.R. )        Uta Saenger (Leiterin i.R. des nds. FH-Studienkollegs)

Für die OMAS GEGEN RECHTS Hannover / Niedersachsen

PS:  Dieses Schreiben erhalten zur Kenntnis:

der Oberbürgermeister der Stadt Halle, Herr Bernd Wiegand
die Vorsitzende des Stadtrates Halle, Frau Katja Müller
der Vorsitzende der CDU-Stadtratsfraktion, Herr Andreas Scholtyssek
die Vorsitzenden der Stadtratsfraktion Bündnis90/DIE GRÜNEN, Dr. Inés Brock und Melanie Ranft
der Vorsitzende der SPD-Stadtratsfraktion, Eric Eigendorf sowie MdB Dr. Karamba Diaby

der Vorsitzende der Stadtratsfraktion DIE LINKE, Herr Dr. Bodo Meerheim
der Ratsvorsitzende der EKD, Herr Prof. Dr. Heinrich Bedford-Strohm;

der Landesbischof der Ev. Kirche in Mitteldeutschland, Herr Friedrich Kramer

der Kirchenvorstand der Marktkirchengemeinde
der Intendant des Neuen Theaters, Herr Matthias Brenner

die Citygemeinschaft z.Hd. Herr Wolfgang Fleischer

OMAS GEGEN RECHTS an den Innenminister in Sachsen Anhalt

Herrn

Holger Stahlknecht

Sehr geehrter Herr Innenminister,

wir sind entsetzt über die aktuellen Geschehnisse in der Stadt Halle an der Saale. Woche für Woche wird dem bekannten Rechtsextremisten Sven Liebich erlaubt, seine Hassbotschaften öffentlich zu verbreiten, obwohl diese von tiefer Menschenverachtung, Antifeminismus, Rassismus und Antisemitismus geprägt sind.

Sven Liebich ist dem Landesamt für Verfassungsschutz bereits seit den 1990er Jahren bekannt. Damals hatte er Kontakte zu der mittlerweile verbotenen Organisation „Blood and Honour“, die eindeutig rechtsextremistisch und terroristisch ist. Seinen Aktivitäten geht er seither weiter ungehindert nach.

Obwohl ein Rechtsextremist am 9. Oktober 2019 versuchte, die Synagoge in Halle zu stürmen, um dort ein Blutbad unter den Mitgliedern der Jüdischen Gemeinde anzurichten, vertreibt Liebich sog. „Judensterne“. Darin ist zu lesen, die Dieselfahrer seien die neuen Juden. Damit verharmlost er die Verfolgung der jüdischen Bevölkerung in Europa, die ihren Höhepunkt im Holocaust fand. Dies ist eine Verhöhnung der jüdischen Bevölkerung. Und dass dies nach dem Anschlag in Halle weiter geschehen kann, zeigt nur eins: Sämtliche Bekundungen der Politiker*innen, man werde alles gegen den aufkeimenden Antisemitismus tun, sind bloße Lippenbekenntnisse.

Wie Sven Liebich mit Andersdenkenden umgeht, zeig sein Verhalten gegenüber vier Hallenser „Omas gegen Rechts“, die im Dezember 2019 gegen ihn protestierten. Während dieser Aktion beleidigte er sie in gröbster Weise und seine Anhänger*innen griffen die Frauen tätlich an.

Sämtliche Anzeigen gegen Sven Liebich hat die Staatsanwaltschaft in Halle bisher abgewiesen. So wurde den „Omas gegen Rechts“ beschieden, dass in politischen Debatten „auch härtere Formulierungen hingenommen werden“ müssten. Damit fördert die Hallenser Staatsanwaltschaft die allenthalben beklagte politische Verrohung. Hassbotschaften werden verharmlost. Rechtsextremisten, Rassisten, Frauenhassern und Antisemiten wird signalisiert, dass sie ihre rassistischen, gewalttätigen Phantasien in Halle verbreiten können, ohne dafür zur Verantwortung gezogen zu werden.

Wir unterstützen die Forderung des Oberbürgermeisters von Halle an den Leiter seines Ordnungsamts, dem ein Ende zu setzen. Sorgen Sie dafür, dass Sven Liebich seine Hassbotschaften nicht mehr frei in Halle verbreiten kann. Treten Sie nicht durch Worte, sondern durch Taten diesen menschenverachtenden Aktivitäten entgegen. Und sorgen Sie dafür, dass der Staatsanwaltschaft Halle die Zuständigkeit für diesen Fall entzogen wird. Sonst fördern auch Sie durch ihr Nichtstun das immer hasserfülltere, menschenverachtende Meinungsklima und die zunehmende Gewaltbereitschaft.

Mit freundlichen Grüßen

Uta Schumann und Dr. Reiner Praß

für die Omas gegen Rechts Erfurt /Thüringen

Dr. Doro von Ritter-Röhr

für die Omas gegen Rechts Gießen

Sprich es an! Vom Umgang mit rechtspopulistischer Sprache – Ein Buchtipp

„Edel sei der Mensch, hilfreich und gut!“ Mehrmals steht dieser Spruch in meinem Poesiealbum. Auch meine Grundschullehrerin hat ihn mir aufgeschrieben. Ein Spruch von dem großen deutschen Dichter Johann Wolfgang von Goethe. Ich habe das immer für selbstverständlich gehalten: Der Mensch sei edel, hilfreich und gut. Ein normaler, anständiger Mensch eben. Was auch sonst?

Bis mich jemand in einer E-Mail als „Gutmensch“ bezeichnete. Er meinte es abfällig. Er wollte mich damit als naiv und harmlos hinstellen, verunglimpfen. Es war als Kampfansage gegen die Flüchtlingsinitiative gemeint. Es ging dabei nicht um eine faire Auseinandersetzung, wie sie in einer Demokratie üblich ist. Es ging ihm um Diffamierung, Abgrenzung. Er wollte sich lustig machen über mich und „die, die so sind wie ich“. In rechtspopulistischen Kreisen wird so geredet.

Inzwischen tauchen immer mehr solcher Begriffe auf. Neuerdings ist z.B. von „den Amtskirchen“ die Rede. Auf den ersten Blick erscheint der Begriff harmlos. Gemeint sind die Evangelischen Landeskirchen und die Katholische Kirche, deren Verhältnis zum Staat rechtlich geregelt ist. „Amtskirche“ soll „Amtsschimmel“ suggerieren, will staatliche Abhängigkeit und behördliche Verkrustung unterstellen. Man will das Wort der Kirchen in der Öffentlichkeit herabsetzen, wirkungslos machen.

Worte transportieren immer den Geist dessen, der sie ausspricht. Nicht das einzelne Wort ist das Problem, aber das Denken, das dahinter steht. Mit welcher Absicht werden die Worte gebraucht? Welcher Geist treibt sie an?

Und was können wir gegen solch abwertenden, polemischen Sprachgebrauch tun?

In dem lesenswerten Büchlein „Sprich es an – Rechtspopulistischer Sprache radikal höflich entgegentreten“ (Ein Buch von Diskursiv; C. Morfeld, T. Gralke, P. Stefan, 2020) wird uns eine „radikal höfliche“ Sprache vorgeschlagen. „Denn durch Sprache bestimmen wir, in welcher Gesellschaft wir leben wollen. … Sprache ist vor allem eins: Handeln. Darum ist es gerade in einer vielfältigen, demokratischen Gesellschaft wichtig, ein gemeinschaftliches Verantwortungsgefühl für unsere Sprache zu entwickeln.“ (S. 29)

Das kleine Büchlein ist äußerst lesenswert! Zum einen deckt es das rechtsradikale Gedankengut hinter vielen Begriffen auf, zum anderen gibt es praktische Tipps für alltägliche Gespräche.

OMAS bemühen sich um eine radikal höfliche Sprache. Eine Sprache ohne Diskriminierungen, Vorverurteilungen oder  unpassenden Verallgemeinerungen. Dazu sei das Büchlein empfohlen.

 

OMAS GEGEN RECHTS

OMAS GEGEN RECHTS – Brief an die Mitglieder der politischen Gremien in Halle

                                                                                 August 2020

OMAS GEGEN RECHTS

An die Mitglieder der politischen Gremien in Halle

Appell zum Handeln:
Rechtsextreme Hetzredner in Halle, die die Menschenwürde missachten, müssen juristisch zur Rechenschaft gezogen werden.

Sehr geehrte Damen und Herren,

es ist uns bekannt, dass das schöne Halle eine lebendige grüne Stadt mit großem Potential in Wissenschaft, Wirtschaft, Kultur und Medien ist.
In der jüngeren Vergangenheit zeigt sich allerdings ein eher übles Bild Ihrer Stadt weit über die Stadtgrenzen  hinaus.
Man assoziiert nun eher antisemitische und rassistische Pöbeleien, Hass-Tiraden und dass es ungestraft möglich ist, menschenverachtende Reden mitten in der Stadt zu halten.
Mit angewidertem Kopfschütteln lesen und hören wir die Anwürfe eines Sven Liebich, der vom Verfassungsschutz der rechtsextremen Szene zugerechnet wird. Er hat wohl ergebene Gefolgsleute, die ähnlich gesinnt sind oder die sich von ihm anstacheln lassen.  
Seine Provokationen treffen oft weit unterhalb der Gürtellinie, wenn sie z.B. gegen Mitglieder der OMAS GEGEN RECHTS gerichtet sind.  Sie  sind zudem von hoher Aggressivität begleitet.

Dass derartige die Würde der Menschen verhöhnende Äußerungen bisher ohne rechtliche Konsequenzen bleiben konnten, ist aus unserer Sicht nicht hinnehmbar. Meinungsfreiheit bedeutet nicht, Mitmenschen maßlos beleidigen und bedrohen zu können.

Es stimmt zuversichtlich, dass es auch bei Ihnen Bürger und Bürgerinnen gibt, die  eine lebendige Demokratie pflegen und sich mit Zivilcourage der rechten Hetze entgegen stellen. Wir sind stolz, dass dazu auch die Gruppe OMAS GEGEN RECHTS in Ihrer Stadt gehört. 

Bitte fördern und unterstützen Sie die Kräfte in Halle, die sich für Demokratie, Weltoffenheit und Vielfalt engagieren.

Setzen Sie sich als Politikerinnen und Politiker in Halle dafür ein, dass ein solches menschenverachtendes Verhalten wie das von Herrn Liebich unterbunden und geahndet wird.
Nie wieder darf das passieren, was zwischen 1933 und 1945 geschah. Es waren nur 12 Jahre, in denen sich dieses Inferno entwickeln konnte. Wehren Sie den Anfängen.

Wir verbleiben
mit freundlichen Grüßen
OMAS GEGEN RECHTS

Unterzeichnende Gruppen

Bergedorf &Drumrum  

Berlin

Bremen                                                                                       
Bremerhaven und Umzu

Hamburg

Hamburg-Süd

Kiel

Stade

Wetterau

OMAS GEGEN RECHTS IN

Solidarität ist unsere Stärke! Hetzer haben auf dem Marktplatz in Halle nichts zu suchen!

Solidaritätsaktion für die OMAS GEGEN RECHTS in Halle

Die OMAS GEGEN RECHTS wollen nicht länger unwidersprochen zusehen, wie die OMAS GEGEN RECHTS in Halle und anderswo von dem rechtsextremen Sven Liebich beleidigt werden. Sie sind nicht bereit, hinzunehmen, dass in Halle geduldet wird, was nicht geduldet werden darf: Dass Einzelne und Gruppen verunglimpft, angegriffen und beleidigt werden.

Deshalb tauchten wir am Sonnabend, dem 8.8. in Halle auf – auf dem Marktplatz, als Flashmob von überall aus Deutschland her. Viele Gruppen hatten einige OMAS geschickt. Die Überraschung ist uns gelungen! Auch wenn die paar Hanseln sich schnell ihr hässliches T-Shirt überzogen (Opas gegen Links), sie hatten den OMAS GEGEN RECHTS nichts entgegen zu setzen – nur Hetze und Beleidigungen.

Wir trugen Maske!

Der größte Verstärker kann nichts ausrichten gegen die Macht der Solidarität! Alerta, Alerta – die OMAS, DIE SIND HÄRTER.
Lest unser Flugblatt und verteilt es. Sorgt mit uns dafür, dass der Hallenser Marktplatz wieder frei wird von Hetze!

Die Demokratie muss wehrhaft sein!
Die OMAS GEGEN RECHTS bedanken sich ausdrücklich für die Unterstützung vieler Menschen, Halle gegen Rechts und weiterer Organisationen.

Die Glocken der Marktkirche in Halle haben dann außerplanmäßig und lange zu unserer Unterstützung geläutet. Die Kirche schreibt dazu: „…Nicht die Verachtung, so wie sie seit Wochen auf dem Marktplatz gebrüllt wird, hilft unserer Menschheit, sondern die Achtung jedes Einzelnen. Um Kraft und Friedlichkeit wollen wir im Gebet bitten, um dann hinauszugehen und die Demo für Demokratie und Menschlichkeit zu unterstützen.“

Bitte unterstützt uns! Weitere Informationen folgen!
Solidarität ist unsere Stärke!
Erst wird gehetzt und dann geschossen – die Toten mahnen uns!

 

(Wir machen weiter und halten Euch auf dem Laufenden – die Aktion ist nicht beendet, solange gehetzt wird!)

OMAS GEGEN RECHTS - FLYER HALLE
OMAS GEGEN RECHTS – FLYER HALLE
OMAS GEGEN RECHTS - FLYER HALLE
OMAS GEGEN RECHTS – FLYER HALLE

Entfreundet Euch – Post einer OMA GEGEN RECHTS bei Facebook

Vera Steden, Leichlingen
 

Seit gestern schaue ich mir nun die Fotos der Berliner Coronaleugnerdemo an. Eigentlich könnten es schöne Fotos sein. Bunt sind sie. Wenn ich sie mit Fotos von rechten Demos vergleiche, fällt mir kein einziges Schwarz-Weiß-Foto auf. Ein Filter, der sonst gerne für bedrohliche Szenarien genutzt wird. Fantasievoll verkleidete Menschen in der Hauptsache, keine Glatzen, Springerstiefel oder sonstiges geistiges Persönlichkeitsmobiliar. 16.000 Besucher oder 1.000.000. Keiner weiß es so genau. Wichtig ist einzig, dass diese Menschen in ihrer Verblendung bereit sind, entgegen alle wissenschaftliche Erkenntnisse jeden Menschen, der in den nächsten Tagen in ihre Nähe kommt, zu gefährden. Maske aus! Kondom weg! Lass se ersaufen! Wir können nicht alle retten! Mir das meiste! Jeder, der will, kann ne Wohnung kriegen, dann muss auch niemand auf der Straße schlafen! Warum eigentlich noch auf die Feinheiten achten? All das sind Auswüchse einer Mentalität, die einzig den eigenen Spaß, den eigenen Wohlstand und den persönlichen Komfort vor Augen hat. Maske ab! Alle Menschenverachtung in zwei Worten! Heute kann es ein Virus sein, gestern ertrinkende Geflüchtete und morgen? Wer weiß das schon. Eine laute Minderheit, die sich als absolute Mehrheit fühlt findet gerade in der heutigen Zeit, in der die Probleme potenziert sichtbar werden, stets Gelegenheiten, alles in Frage zu stellen, was Wissenschaft, Moral und Ethik uns abverlangen.

Es waren wohl auch viele Besucher mit ihren Kindern da. War es ihnen egal, dass die Kinder seit März kaum in die Schule oder in den Kindergarten gehen konnten? Egal, dass gerade die Schüler in den höheren Klassen wegen des Homeschoolings, das teilweise digital, teilweise nicht stattfand, regelrecht abgetaucht sind? Egal, wie viele Kinder und Ehepartner in ihrer persönlichen Hölle zu Hause wie Gefangene lebten? Egal, wie vielen Kulturinstitutionen, Freischaffenden, Künstlern, Gaststättenbetreibern das Wasser buchstäblich bis zum Hals steht? Egal, dass man Verwandte in Pflegeheimen und Krankenhäusern nicht besuchen konnte und Menschen, die man liebt, gestorben sind, ohne dass man sich von ihnen verabschieden konnte? Egal, dass wir auch jetzt wieder auf dem besten Weg sind, unsere Kinder, Jugendliche, die Älteren und Schwächsten unserer Gesellschaft zu opfern für das Gefühl, als Minderheit überlegen zu sein und den Zweifel sowie die Ablehnung derart kultiviert zu haben, dass jede Logik ad absurdum geführt wird.

Es gab sie doch immer schon. Die Handvoll derer, die aufgewacht sind, die sich erleuchtet fühlten und im Besitz der absoluten Wahrheit waren. Niemand, auch kein Wissenschaftler kann auf seine Wahrheit pochen und sie als unumstößlich ansehen. Das wird auch niemand. Wahrheit ist fragil und oft von einer Perspektive abhängig. Sie ist so lange gültig, bis es neue Erkenntnisse gibt. So lange sollten wir ihr vertrauen , auch wenn es nicht unsere ist. Ich glaube, ich bin die erste, die ihre Maskensammlung nach ganz hinten ins Regal räumt, wenn es einmal vorbei ist, denn dieses Gefühl mit der Maske vor dem Gesicht nervt mich auch. Ich möchte das ganze Gesicht meines Gegenübers sehen und auch mein ganzes Gesicht zeigen. Dennoch… wir benötigen Geduld und dieser Geduldsfaden wird mit jeder dieser idiotischen Demos weiter strapaziert und wird so länger und länger. Das macht mich richtig wütend! Die Zeit der Pandemie verlängert sich mit jedem, der diese Pandemie leugnet und nicht bereit ist, diese wenigen Regeln, die unangenehm sein können und trotzdem von jedem ohne Probleme befolgt werden können, einzuhalten. Deshalb…

Habt Geduld! Und die, die gestern in Berlin waren oder auch nur im Geiste bei diesen Chaoten mitmarschiert sind und sich überlegen fühlen, indem sie auf die einfachsten Anstandsregeln verzichten und sich so als Widerstandskämpfer fühlen:

Entfreundet euch! Ernsthaft! Es gibt keine Gemeinsamkeiten!

Die Redaktion der Seite OMAS GEGEN RECHTS DEUTSCHLAND-BÜNDNIS bedankt sich bei der Autorin für die Genehmigung zur Veröffentlichung.

Bremen: Mahnwache am 01.08.2020 am Rathaus

01.08.2020, 13Uhr, Omas Gegen Rechts Mahnwache am Bremer Rathaus.

Bei schönem Sommerwetter positionierten wir Omas Gegen Rechts Bremen uns am 01.08.2020, dem ersten Samstag im Monat, um 13 Uhr erneut neben dem Bremer Rathaus zu einer Mahnwache.

Eine Innovation: Wir hatten ein rollbares Soundsystem neu angeschafft und dabei, mit dem man per Bluetooth unsere Lieder abspielen kann (wir dürfen ja nicht singen). Das hat bei uns für gute Stimmung gesorgt und auf uns aufmerksam gemacht.

Wie immer friedlich und fröhlich, mit Masken und auf Abstand standen wir mit Transparenten, Schildern, Flyern  und einem Infotisch bis 13:30 Uhr dort. Viele Interessierte blieben stehen, nahmen gerne Infomaterial oder Buttons gegen Spende mit.

Nach der Aktion zogen wir in Tandems los, um unsere Stolpersteine zu putzen und Blumen niederzulegen.

Danach trafen wir uns wieder auf der Terrasse des Kunsthallen Cafés zum Nachgespräch und Austausch.

Eine rundum gut gelungene Omas Gegen Rechts – Bremen Aktion.