OMAS GEGEN RECHTS DEUTSCHLAND-BÜNDNIS

Mahnwache zum Gedenken an Halle am 9. Oktober 2020

Heute vor einem Jahr wurde in Halle ein terroristischer Anschlag auf die Synagoge verübt, während innen der Gottesdienst stattfand. Zwei Menschen starben. Das Motiv des Täters war ein rechtsradikaler Antisemitismus.

In Kassel haben wir heute der schrecklichen Tat und der Opfer gedacht. Wir stehen zusammen gegen Antisemitismus und jede Art von Menschenverachtung.

Wir stehen zusammen ein für die Werte unserer Demokratie in Deutschland.

Mit bei der Mahnwache: Die OMAS GEGEN RECHTS in Kassel.

                     

Auch in Kiel: Am 8. Oktober Gedenken an Halle

Ein Jahr nach dem Anschlag auf die Synagoge in Halle – Kundgebung im Gedenken an die Opfer antisemitischer und rassistischer Gewalttaten

Donnerstag, 8. Oktober 17:00

Alte Synagoge, Goethestraße, Ecke Humboldtstraße, Kiel

Der Runde Tisch gegen Rassismus und Faschismus in Kiel, ruft dazu auf, sich am 08.10. um 17 Uhr am Gedenkstein der alten Synagoge in der Goethestraße zu versammeln. Einen Tag später, am 09. Oktober, wird es ein Jahr her sein, dass ein radikalisierter Antisemit und Rassist an Jom Kippur, dem heiligsten jüdischen Feiertag, versuchte in eine Synagoge einzudringen. Sein Ziel: Möglichst viele Jüdinnen und Juden ermorden. Da es ihm nicht gelang, die Tür mit seinem Gewehr aufzuschießen, tötete er willkürlich eine Passantin, griff einen Dönerladen an, erschoss einen Besucher und verletzte weitere Personen auf seiner anschließenden Flucht.
Es handelt sich um einen der schwersten antisemitischen Anschläge der Nachkriegszeit und reiht sich in eine lange Liste zunehmender Gewalt gegen jüdisches Leben in Deutschland ein. Er steht stellvertretend für die wachsende Bedrohungslage, in der sich Jüdinnen und Juden wiederfinden, und die von einer weitestgehend schweigenden Mitte der Gesellschaft getragen wird. Während die AfD mit ihrer menschenverachtenden Agitation radikalisierten „Einzeltätern“ den Weg bereitet, finden auf Hygienedemos antisemitische Verschwörungserzählungen breite Zustimmung. Gleichzeitig zeigt sich an dem Anschlag von Halle wieder einmal das Versagen der Polizei und der zuständigen Behörden. Trotz expliziter Nachfrage und trotz eines hohen Festtages gab es in Halle, wie in vielen anderen Städten auch, keinen Polizeischutz vor der jüdischen Gemeinde. Dass die Gefahr von rechts unterschätzt wird, ist dabei keine Ausnahme, sondern ein Dauerzustand bei den Sicherheitsbehörden. Was es neben dieser Kritik vor allem braucht, ist
Solidarität mit den Betroffenen!
Wir stehen hinter allen Opfern zunehmender Diskriminierung und Gewalttaten gegen Minderheiten und marginalisierte Gruppen. Wir kämpfen für eine Gesellschaft, in der Vielfalt gefeiert und geschätzt wird. Eine Gesellschaft, die sich aktiv gegen rechts stellt und eine klare Grenze zwischen demokratischen Diskurs und faschistischer Ideologie zieht. Schließ dich uns am 08.10. um 17 Uhr an, um ein großes Zeichen der Solidarität zu setzen. Lasst uns dafür zusammenkommen und den Opfern von Halle und den Opfern antisemitischer und rassistischer Gewalt gedenken.
Es werden Vertreter*Innen der jüdischen Gemeinden, der Türkischen Gemeinde SH, der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit SH, ein Vertreter der Nebenklage im magdeburger Prozess und des Runden Tisches gegen Rassismus und Faschismus Kiel sprechen.

Bremen: Mahnwache am 03.10.2020

Mehr als 25 OMAS GEGEN RECHTS Bremen fanden sich am 3.10.2020, dem Tag der Deutschen Einheit,  erneut am Rathaus

mit Schildern, Bannern, Masken und Abstand zu einer Mahnwache /Abstands-Demo ein.

 

Einige OMAS hatten ihre Schilder für diesen Tag ein wenig umgearbeitet.

 

Aus unserer Musikanlage erklangen unsere OMA-Lieder sowie der Song: „Sag mir, wo die Blumen sind“.

Elisabeth gab ein persönliches Statement zum Tag der Deutschen Einheit ab.

Nach unserer Mahnwache am Rathaus schwärmten die Stolpersteinputz-Tandems zu den Stolpersteinen aus. Hier zur Ansicht mal ein paar „Putzergebnisse“:

 

5. Nordtreffen der Orga-Teams OMAS GEGEN RECHTS am 26.09.2020

Die Nord-OMAS hatten ihr 5. Treffen am Samstag, den 26.9.20 von 11.00-17.00h in einer Hamburger Aula. Es war das 1. analoge Treffen seit der Corona-Krise. Und 14 Regionalgruppen waren dabei!

Danke an Dörte aus Hamburg, die dafür alle technischen Corona bedingten Vorgaben wunderbar schaffte! Eine gute Tagung mit vielen wichtigen Diskussionen und Abstimmungen. Am Wichtigsten aber war das endlich wieder mögliche analoge Treffen, das Wiedersehen mit schon bekannten OMAS, das Kennenlernen neuer OMAS, die Anregungen aus den verschiedenen Gruppen.

Dörte (Hamburg), Maja (Hamburg-Süd) und Gerda (Bremen) konnten sehr unkompliziert das Ganze moderieren, danke an Maja für ihre Leinwandprojektionen!

Bremen: OMAS GEGN RECHTS bei der Klimademo der Fridays for Future am 25.09.2020

Zu dem Fridays for Future Sternmarsch am 25.9.20, trafen sich auch mehrere OMAS GEGEN RECHTS und liefen vom Anti-Kolonialdenkmal in der Nähe des Bremer Hauptbahnhofes mit.

Der Strahl umfasste meiner Schätzung nach mindestens 1000 Personen und zog am Hauptbahnhof vorbei durch die Innenstadt und vordere Neustadt zum Weserufer. Dort versammelten sich die verschiedenen Strahle aus allen Richtungen zur Abschlusskundgebung. Diese war gut organisiert und Corona bedingt aufgeteilt worden. Sehr vorbildlich wie sich die Demonstranten gegenseitig schützten!

Mahnwachen für Moria

Der Brand in Moria hat die menschenunwürdigen Bedingungen des Flüchtlingslagers wieder ins Bewusstsein der Öffentlichkeit, und auch unseres getrieben. Schon lange fordern wir, gemeinsam mit vielen anderen Organisationen wie der Seebrücke, mehr Flüchtlinge aufzunehmen. Aus strategischen Gründen lehnt die Bundesregierung dies ab, obgleich viele Städte und Gemeinden deutlich zum Ausdruck bringen: „Wir haben Platz!“

Der Brand in Moria hat die Forderungen aller Organisationen, nun endlich zu handeln, verstärkt. Die Initiative der OMAs GEGEN RECHTS hatte sich zu einer ersten Mahnwache entschlossen, die wir am 17. September von 11-12 Uhr auf dem Alexanderplatz veranstaltet haben. Viele PassantInnen signalisierten Unterstützung, ein Mann mit Migrationshintergrund war begeistert, weil er sich mit seinen unaufhörlichen Diskriminierungserfahrungen verstanden fühlte. Es war ein bisschen kühl und windig, aber wir haben schließlich schon Herbst.

Als wir erfuhren, dass die österreichischen OMAs ab dem 22.9. Mahnwachen in Wien abhalten, weil sie von dem ewigen NEIN von Kanzler Kurz und seiner Regierung entsetzt sind, haben wir uns zu einer kleinen Solidaritätsaktion entschieden, diesmal vor der Vertretung der Europäischen Kommission in Deutschland, Unter den Linden.
Uns war klar, dass die deutsche Regierung sich als Teil eines uneinigen Europas erlebt, und dass es in der Verantwortung der EU liegt, die Situation zu ändern. Deswegen haben wir erneut eine Mahnwache angemeldet, diesmal vor der EU-Kommission. Der 23. September war wohl der letzte Sommertag, um 11 schien die Sonne nicht nur, sie stach. Aber immerhin waren wir 15 Frauen, die die Stellung eine Stunde lang hielten. Die meisten PassantInnen hatten ihre eigenen Sachen im Kopf und beachteten uns kaum. Aber es gab auch deutliche Zustimmung – und natürlich einen Querdenker, der schon unter Alkohol stand.

Wie aktuell wir waren, zeigte sich am gleichen Tag, an dem die EU-Kommission ihr neues Konzept für die Asylpolitik vorgelegt hat. Die Nein-Sager wie Österreich, Ungarn, Polen haben sich durchgesetzt. Die meisten Aussagen der EU-Kommision zur Asylpolitik sind eine Verstetigung des schrecklichen Status quo. Und dabei wird die Sprache vergewaltigt, so wie es George Orwell in 1984 beschrieben hat. Ich traute meinen Ohren nicht, als ich im Radio hörte, dass Staaten, die nicht bereit sind, Flüchtlinge aufzunehmen, nach dem neuen EU-Konzept „Patenschaften“ übernehmen sollen. Was ist damit gemeint? Sie sollen die Rückführung von Flüchtlingen in die Hand nehmen, deren Asylantrag abgelehnt wurde. Das ist schon ziemlich pervers, wenn man an die Bedeutung des Wortes im Alltag (und nicht bei der Mafia) denkt.

Hilde von Balluseck

(Initiative OMAS GEGEN RECHTS BERLIN)

Fridays for Future in Kiel: Der Wahnsinn auf Rädern!

Als wir „Omas“ um 13:00 auf dem Exerzierplatz ankamen, schauten wir uns gegenseitig erst mal ein wenig skeptisch an: Der Platz war, bis auf einen LKW mit Lautsprecher und jeder Menge Polizei ziemlich leer. Nach und nach aber füllte sich der Platz – und um 14:00 dem geplanten Start der Demo war der Exer rappelvoll. Tausende von jungen Menschen, aber auch Erwachsene hatten sich eingefunden um nach der langen Coronapause an ein Problem zu erinnern, dass angesichts der Pandemie aus dem Fokus der Politik geraten zu sein scheint: Der drohende Klimawandel !

In ihren Redebeiträgen zeigten die jungen Leute auf, wie Klimawandel, Umweltzerstörung, weltweite Fluchtbewegungen und der maßlose Verbrauch von Ressourcen in den reichen Industrienationen zusammenhängen. Und sie machten auch deutlich, dass Nationalismus und Rassismus keine Antworten auf das sind, was auf die Menschheit zukommt. Die Forderung nach Solidarität zwischen den Nationen, nach globalem Umweltschutz und danach, endlich die Militär-haushalte der Welt für den Erhalt des Planeten einzusetzen machte uns deutlich, dass die „heutige Jugend“ in ihrem Erkenntnisstand viele Erwachsene weit hinter sich gelassen hat.

Auch die Situation geflüchteter Menschen im Mittelmeer, die der unmenschlichen Abschottungspolitik Europas zum Opfer fallen, war Thema. Und eine der Rednerinnen machte sehr deutlich, dass junge Menschen dieses inhumane Vorgehen strikt ablehnen, dass sie die Aufnahme und Schutz für Geflüchtete fordern.

Äußerst diszipliniert, mit Abstand und Maske, setzte sich die riesige Fahrraddemo gruppenweise in Bewegung; vom Exerzierplatz ausgehend fuhren die insgesamt 6.000 Teilnehmer*innen auf verschiedenen Routen durch Kiel.

Für uns Omas gegen Rechts war es eine gelungene Veranstaltung. Wir sind nicht nur unsere „Solidaritäts-Naschis“ losgeworden; wir konnten auch wieder Menschen für uns interessieren, neue Kontakte knüpfen, alte Bekannte wiedersehen, und, das Wichtigste:

Die jungen Menschen, die mit Fridays for Future auf der Straße sind, haben ein waches Gewissen, ein Bewusstsein dafür, was richtig und falsch ist. Sie haben Mut und engagieren sich für Solidarität und Menschlichkeit. Sogenannte „Erwachsene“, die durch ein Stück Stoff im Gesicht ihre Freiheit beeinträchtigt wähnen, dürfen sich hier gern mal eine dicke Scheibe abschneiden.

Kundgebung in Butzbach am 20.09.2020. Omas gegen Hass und Ausgrenzung

Rede für Butzbach_1

Unter dem Motto „Dafür steht Butzbach: Gegen Hass und Ausgrenzung – für eine vielfältige und offene Wetterau!“ rief ein breites demokratisches Bündnis zu einer
Kundgebung am Sonntag, den 20.September in Butzbach auf.
Anlass war eine vom AfD Landesverband Hessen durchgeführte Vortragsveranstaltung mit dem Titel „Dafür steht die AfD!“. Zu den Organisationen, die zum Protest gegen die AfD aufriefen, gehörten neben dem Butzbacher Bündnis für Demokratie und Toleranz, der Ausländerbeirat der Stadt Butzbach, die Antifaschistische Bildungsinitiative Friedberg und weiteren auch die Omas gegen Rechts Wetterau. Aber nicht nur die Wetterauer, sondern auch die Gießener Omas waren vertreten. Insgesamt waren ca. 200 Demonstranten gekommen. Neben anderen Rednerinnen/Rednern hielt Uschi von den Wetterauer Omas hielt eine bemerkenswerte Rede. Wir konnten wieder einmal dazu beitragen, dass die AfD eine menschenverachtenden und antidemokratischen Veranstaltung nicht klammheimlich ohne Widerstand durchführen konnte.

OMAS-Halle-Moria-Demo

Halle: OMAS GEGEN RECHTS bei Demonstration für die Aufnahme von Flüchtlingen

Die OMAS GEGEN RECHTS aus Halle, die kürzlich Solidaritäts-Besuch von vielen OMAS von überall hatten, sind weiterhin aktiv. Sie lassen sich von einem rechtsextremen Gerne-Groß nicht einschüchtern und gehen auf die Straße.

Einstimmig hatte der Rat der Stadt Halle Rat im Oktober 2019 beschlossen, dem „Bündnis sicherer Hafen“ beizutreten, wie mehr als 100 andere Kommunen. Halle hatte bekundet, dass es Platz hat. Bravo!

Damit daraus auch Realität wird, gingen die Hallenser*innen unter dem Motto „KEIN MORIA 2.0 – Solidarität kennt keine Grenzen! Rassismus bekämpfen!“ heute auf die Straße. Mehr als 500 Menschen hörten auch den Redebeitrag der OMAS GEGEN RECHTS aus Halle, die unsere gemeinsame Erklärung verlasen. Es gab sehr viel Beifall.