Wenn das Leise sichtbar wird – Gedenken am 8. Mai 2020 in Kassel
Der Tag der Befreiung von der Nazi-Herrschaft in Kassel
Die OMAS GEGEN RECHTS in Kassel hatten – in Anlehnung an Esther Bejarano – zu einem stillen Gedenken aufgerufen. An den zahlreichen Erinnerungsorten für die Opfer des Nationalsozialismus im Stadtgebiet wollten sie der Befreiung gedenken. Und viele haben mitgemacht.
75 Jahre sind seit der Befreiung am 8. Mai 1945 vergangen! Sogar die meisten von uns OMAS sind keine Zeitzeuginnen mehr. In stiller Dankbarkeit haben wir an vielen Orten über den Tag verteilt die Befreiung von der Nazi-Diktatur gefeiert.
Am Hauptbahnhof an Gleis 13/14, wo ab 1941 die Züge in die Vernichtungslager abfuhren:
Und an den “Denksteinen”, einem von dem Künstler Horst Hoheisel 1988 mit Schülern und Schülerinnen geschaffenen Mahnmal in der Halle des Hauptbahnhofes:
An vielen Stolpersteinen in der Stadt:
Auf dem Jüdischen Friedhof in Bettenhausen und am Gedenkstein in Wolfhagen:
Beim Erinnerungsort “Die Rampe” auf dem Gelände der Universität. Die Skulptur erinnert an die Tausenden von Zwangsarbeitern im Henschel-Werk:
An der Tafel für die italienischen Kriegsgefangenen, die noch kurz vor dem Ende des Krieges ermordet wurden, weil sie sich wie alle anderen Nahrungsmittel aus einem verlassenen Güterzug beschafft hatten:
Siehe dazu auch den Bericht auf der Homepage der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck
http://www.ekkw.de/aktuell/meldung/aktuell_30736.htm
Viele Menschen haben mitgemacht und sind dem Aufruf der OMAS gefolgt: Menschen, die sich im Verein “Seebrücke e. V.” für die Rechte von Flüchtlingen engagieren. Neu zugewanderte Menschen aus anderen Kulturkreisen, die sich für Begegnung und Integration in diese demokratische Gesellschaft einsetzen. Christen, die in der Nachfolge Jesu Christi Nächstenliebe leben. Und viele andere!
Das macht Mut!
„Damals wurden wir befreit. Heute müssen wir uns selbst befreien“, appellierte gestern Bundespräsident Steinmeier. Wir müssen uns befreien „von der Versuchung eines neuen Nationalismus. Von der Faszination des Autoritären. Von Misstrauen, Abschottung und Feindseligkeit zwischen den Nationen. Von Hass und Hetze, von Fremdenfeindlichkeit und Demokratieverachtung – denn sie sind doch nichts anderes als die alten bösen Geister in neuem Gewand. Wir denken an diesem 8. Mai auch an die Opfer von Hanau, von Halle und Kassel. Sie sind durch Corona nicht vergessen!“
Vielen Dank allen, die mitgemacht haben und ihre Fotos zur Verfügung gestellt haben!
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