staywithmoria
Omas und Opas gegen Rechts übergaben der Initiative des Friedberger Burggymnasiums #staywithmoria Sachspenden.
Omas und Opas gegen Rechts übergaben der Initiative des Friedberger Burggymnasiums #staywithmoria Sachspenden.
Hallo Jana aus Kassel,
wir wissen gar nicht, ob wir Sie auf diesem Wege erreichen können. Aber wir wollen es versuchen. „Wir“ sind die „OMAS GEGEN RECHTS aus Kassel“ und wir möchten gerne mit Ihnen ins Gespräch kommen. „Wir“ sind zwar nicht alle echte Omas. Die meisten von uns könnten aber locker Enkel*innen in Ihrem Alter haben. Deshalb fällt uns das „Sie“ auch schwer. Dürfen wir mit „Du“ weiterschreiben?
Wir OMAS gehören zwar nicht mehr zu den Zeitzeugen der Nazi-Zeit und des Holocausts, aber wir alle sind mit Eltern groß geworden, die in dieser dunklen Zeit in Deutschland gelebt haben.
Für uns bedeutet es sehr viel, in der freiheitlichen Demokratie in der Bundesrepublik Deutschland groß geworden zu sein. Wir konnten uns als Frauen ausprobieren ohne staatliche Bevormundung. Wir konnten einen Beruf ergreifen, am öffentlichen Leben teilnehmen. Wir bestimmen mit!
Jeder darf durch freie Wahlen die Regierung mitbestimmen. Und die gewählte Regierung hat die Aufgabe, Entscheidungen zu fällen, die alle angehen. Wie jetzt in der Pandemie.
Sehr ungern würden wir mit Trillerpfeifen lautstark widersprechen, wenn Du vorhättest, Deinen falschen und dummen Vergleich mit Sophie Scholl in Kassel zu wiederholen. (Bei männlichen Rednern, deren rechtsextremistische Reden uns dumm und gefährlich erscheinen, haben wir das schon gemacht.)
Du findest uns im Netz: Omas gegen Rechts Deutschland-Bündnis
Deine OMAS GEGEN RECHTS aus Kassel am 26. November 2020
omas-gegen-rechts-kassel@posteo.de
In der Sendung Frau TV des WDR war am Donnerstagabend 22.15 Uhr ein Bericht über die OMAS GEGEN RECHTS, der in der Mediathek weiterhin zu sehen ist.
Liebe Omas,
das folgende Thesenpapier haben wir in Kiel erstellt, und es soll als Diskussionsgrundlage dienen und die Gruppen dabei unterstützen, Schwerpunkte für ihre politische Arbeit zu finden, die über die bloße Reaktion auf Querdenker und ihre politische Zerstörungsarbeit hinausgehen.
Unsere Demokratie können wir nur erhalten, wenn wir unsere Vorstellungen einbringen,wenn wir konstruktive Kritik üben und daran mitwirken, gesellschaftliche Fehlentwicklungen zu korrigieren. Unter keinen Umständen dürfen wir den Hildmanns, Gaulands und von Storchsund auch nicht den Merzens die politische Debatte überlassen. Also, lasst uns darüber reden, zu welchen Themen wir uns als Omas gegen Rechts äußern wollen. Wir freuen uns über Euer Feedback über unsere Kontaktadressen.
Wie wollen wir leben? Diese Frage ist die Überschrift der ARD-Themenwoche: Die öffentlich-rechtlichen Funk- und Fernsehanstalten beleuchten aus verschiedenen Perspektiven gesellschaftliche Fragestellungen. Die Frage, wie wir leben wollen, sollte auch uns beschäftigen. Wir verwenden viel zu viel Energie darauf, den Quer- und Schiefdenkern, den Schwurblern und Verschwörungsheinis hinterher zu laufen.
Klimawandel, Digitalisierung, soziale Schieflagen in kapitalistisch organisierten Gesellschaften, Kommunikation, Wahrheit und Lüge in sozialen Netzwerken: Die Liste der Herausforderungen, vor denen wir stehen, ist schier endlos.
Omas gegen Rechts – was bedeutet das? Heißt das, dass wir nur gegen Rechtsextremismus, gegen Antisemitismus und Rassismus arbeiten? Wo fängt für uns „Rechts“ an? Für welche Fragen fühlen wir uns als Bündnis zuständig? Zu welchen Themen wollen wir Stellung beziehen?
Das massive Auftreten der Querdenker, Corona-Leugner und Verschwörungstheoretiker führt zu einer politisch unmöglichen Situation: Haben wir bisher politisches Handeln kritisch begleitet, gegen soziale Ungerechtigkeit protestiert, demokratische Beschlüsse gegen Lobbyinteressen verteidigt, finden wir uns neuerdings in der ungewohnten Position wieder, die Regierenden gegen Angriffe von Rechtsaußen in Schutz zu nehmen.
Während wir gebannt und voll Entsetzen auf das Treiben bei Querdenkerdemos starren, werden Milliarden von Euros an die Automobilindustrie verschenkt, im Zuge zunehmender Militarisierung der Gesellschaft wird das „Jahr für Deutschland“ ohne vernehmbaren Protest eingeführt, an der Privatisierung des Gesundheitswesens wird nicht gerüttelt; ausbeuterische Arbeitsverhältnisse werden weiterhin geduldet, um nur die paar Beispiele zu nennen, die spontan einfallen. Und was tun wir? Richtig, große Demonstrationen sind in Zeiten der Pandemie keine Option, jedenfalls nicht für uns. Treffen und Diskutieren? Können wir auch auf absehbare Zeit vergessen.
Die gute Nachricht ist jedoch: Das Internet ist schon erfunden! Wir können uns online zusammenschließen, wir können in unseren Gruppen Frageaktionen starten, die Antworten auswerten und daraus Thesenpapiere und Forderungskataloge ableiten, mit denen wir an die Öffentlichkeit gehen. Wir sind eine politische Gruppierung, die sich gegen politische Vorstellungen von rechts richtet. Und dazu gehört nicht nur der grölende Neonazi mit Hakenkreuztattoo oder der altersstarrsinnige Herr mit der Reichskriegsflagge – nein, dazu gehören alle politischen Kräfte, die anderen Menschen Teilhabe und Chancengleichheit verwehren – sei es wegen ihrer ethnischen, geografischen oder sozialen Herkunft, ihres Geschlechts, ihrer Religion, ihrer sexuellen Orientierung.
Wie wollen wir leben? Letztlich ist es diese Frage, die die meisten von uns umtreibt und uns dazu bringt, uns politisch zu engagieren. Lass uns endlich wieder eine politische Arbeit aufnehmen, die darauf ausgerichtet ist, Leben und Zukunft zu gestalten.
2.000 € konnten die Kieler Omas gegen Rechts Anfang November an den Verein Hempels e.V., der sich um Menschen in sozialen Notlagen kümmert, überreichen.
Den Artikel dazu könnt Ihr unter diesem Link lesen:
https://www.hempels-sh.de/news/details/omas-gegen-rechts-spende-an-hempels
Quelle: Hempels e.V.
Noch besser: Kauft die Dezember Ausgabe des Magazins! – HEMPELS wird ausschließlich von Frauen und Männern verkauft, die sich in materiellen oder sozialen Schwierigkeiten befinden. Voraussetzung ist der Nachweis, zum Lebensunterhalt nicht mehr als den Hartz-IV-Regelsatz von derzeit 424 Euro zur Verfügung zu haben. Mit dem Kauf der Zeitschrift leistet Ihr für die Verkäufer*innen eine unmittelbare Unterstützung.
Anlässlich des Jahrestages der Deportation der 570 Bremer Jüdinnen und Juden am 18. November 1941 nach Minsk haben wir eine Mahnwache unter dem Motto: „NIE WIEDER!“ an der Gedenktafel am Bremer Hauptbahnhof abgehalten. Von 12.00 Uhr bis 15.00 Uhr standen jeweils zwei Omas mit einem entsprechenden Banner in viertelstündigem Wechsel vor der Gedenktafel.
In Achim, von wo aus ebenfalls Juden und Jüdinnen deportiert wurden, legten Achimer OMAS Blumen um die geputzten Stolpersteine und versahen sie mit der Mahnung: „NIE WIEDER!“.
Anlässlich des Jahrestages der Deportation der 570 Bremer Jüdinnen und Juden am 18. November 1941 nach Minsk halten wir 2er Mahnwachen: „NIE WIEDER!“ an der Gedenktafel am Bremer Hauptbahnhof. Die Mahnwachen finden von 12.00 Uhr bis 15.00 Uhr in viertelstündigem Wechsel statt. Bitte meldet Euch, wenn Ihr teilnehmen wollt.
Mit einer spontanen Aktion beim „Feierabendmarkt“ haben die OMAS GEGEN RECHTS auf ihre Arbeit in der Stadt aufmerksam gemacht. Die Preisverleihung an die OMAS ist eine große Ermutigung! Auch wir OMAS aus Kassel bedanken uns beim Zentralrat der Juden für diese Würdigung.
Aus Anlass der Preisverleihung haben wir, selbstverständlich mit Masken und in großem Abstand, die neu gedruckten Info-Kontaktkarten verteilt. Am „Platz der Elf Frauen“ – sieben OMAS GEGEN RECHTS.
Unser nächstes Treffen findet online statt: Am geplanten Termin, Donnerstag den 26. November um 16 Uhr. Wir bitte um vorherige Kontaktaufnahme unter omas-gegen-rechts-kassel@posteo.de
9. November 1938 – in Deutschland liegen die Straßen voller Glassplitter von zerschlagenen Fenstern jüdischer Geschäfts- und Wohnhäuser. Die boshafte Bezeichnung „Reichskristallnacht“ wurde in Umlauf gesetzt und hält sich bis heute! Erst in den 60er Jahren bemühte man sich um eine angemessene Bezeichnung: „Pogromnacht“. Können wir dieser Nacht und aller unvorstellbaren Grausamkeiten danach angemessen gedenken? Mit Scham stehen wir schweigend vor Mahnmalen. Wir sind entsetzt über den zunehmenden Antisemitismus und die rechtsradikale Gewalt im ganzen Land. Um ein Zeichen zu setzen haben Omas aus der Wetterau in einer konzertierten Aktion an verschiedenen Mahnmalen und jüdischen Friedhöfen Rosen niedergelegt.
Wir versprechen, weiterhin alles, was in unserer Macht steht, zu tun, um jeder Form antisemitischer und rechtsradikaler Angriffe entgegenzutreten.
Omas gegen Rechts Deutschland-Bündnis
Neueste Kommentare